Freitag, 4. November 2011

Die unbequeme Klima-Wahrheit

Nachdem in den Temperaturmessreihen, auf die sich das IPCC stützt (GISS und HadCrut), schwere Fehler nachgewiesen wurden, schufen staatliche Stellen ein mit üppigen Forschungsgeldern ausgestattetes neues Projekt, um die Klimapolitik auf eine weniger angreifbare Grundlage zu stellen. Es ist dies die Berkeley Earth Surface Temperature (BEST) Studie, die für sich in Anspruch nimmt: "Our aim is to resolve current criticism of the former temperature analyses, and to prepare an open record that will allow rapid response to further criticism or suggestions. Our results will include not only our best estimate for the global temperature change, but estimates of the uncertainties in the record." Das soll u. a. erreicht werden, indem man die Datenbasis erheblich verbreitert, was sicher sehr zu begrüßen ist. Dazu heißt es bei BEST: "The Berkeley Earth Surface Temperature study is using over 39,000 unique stations, which is more than five times the 7,280 stations found in the Global Historical Climatology Network Monthly data set (GHCN-M)."

So weit, so gut. Nun hat Richard Muller, der Leiter der BEST-Studie, eine Pressemitteilung herausgegeben, die seine Geldgeber erfreuen dürfte. Darin wirbt er kräftig für die offizielle Klimalehre. Der Text beginnt mit einer banalen Feststellung, die niemand bezweifelt: "Global warming is real." Dann folgt eine Rechtfertigung der bisherigen Messpraxis. Die Massenmedien wussten diese Botschaft zu nutzen. In vielen Medien wurde behauptet, dass nun in den Klimawissenschaften alles geklärt sei und keine Zweifel an der staatlichen Klimapolitik mehr möglich seien. Einen Überblick über das Medienecho gibt der Artikel: Sceptical Berkeley Scientists Say, “Human Component Of Global Warming May Be Somewhat Overstated”.

Bei einer genaueren Analyse der BEST-Daten, die auf der Website des Projekts frei zugänglich sind, stellt sich heraus, dass sie die staatliche Klimalehre nicht unterstützen. Die beiden folgenden Grafiken zeigen, wie man mit der Auswahl von Daten aus einem Datenbestand Politik machen kann (Bildquelle: Scientist who said climate change sceptics had been proved wrong accused of hiding truth by colleague):



Die unbequeme Wahrheit ist, dass im letzten Jahrzehnt die Temperaturen nicht gestiegen sind, obwohl der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre in diesem Zeitraum ständig größer wurde. Allein dadurch ist die herrschende Lehre widerlegt, die aber noch viele weitere Mängel hat. Ein weiteres interessantes Ergebnis der BEST-Studie ist, dass ein Drittel ihrer landgestützten 39.000 Wetterstationen während des 60jährigen Beobachtungszeitraums nicht nur keine Erwärmung, sondern eine reale Abkühlung festgestellt hat. Es wird nach der noch zu erfolgenden Veröffentlichung der BEST-Ergebnisse zu prüfen sein, mit welchen statistischen Kunstgriffen die Autoren ihre Temperaturkurven aus den sehr unterschiedlichen Rohdaten interpoliert haben.

Bemerkenswert ist auch, dass die BEST-Autoren eine starke Korrelation zwischen der Atlantischen Multidekaden-Oszillation (AMO) und der globalen in Bodennähe gemessenen Temperatur feststellen. Sie geben zu, dass der Einfluss der ozeanischen Temperaturzyklen auf das Klima unterschätzt bzw. gar nicht beachtet wurde und dass diese natürlichen Klimazyklen den größten Teil der globalen Erwärmung erklären können, wobei sie die Möglichkeit erwähnen, dass in den staatlichen Klimamodellen "[the] human component of global warming may be somewhat overstated."

Judith Curry, die Direktorin des Department of Earth and Atmospheric Sciences am Georgia Institute of Technology, arbeitet am BEST-Projekt mit, wurde aber von Richard Muller nicht vorab über seine politisierende Pressemitteilung informiert. Sie sagte in einem Interview mit The Mail on Sunday über das Ausbleiben einer Temperaturerhöhung seit dem Ende der 1990er Jahre: "This is nowhere near what the climate models were predicting. Whatever it is that’s going on here, it doesn’t look like it’s being dominated by CO2." Zu der Behauptung ihres Kollegen Muller, dass mit BEST die Skeptiker widerlegt wären, sagte sie: "Of course this isn’t the end of scepticism. To say that is the biggest mistake he [Richard Muller] has made."

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