Donnerstag, 30. Dezember 2010

Gletscher und Meeresspiegel

Ein beliebtes Schreckgespenst der Klimapolitiker ist der seit Mitte des 19. Jahrhunderts, dem Ende der Kleinen Eiszeit, zu beobachtende Rückgang der Alpengletscher, der menschengemachten Emissionen von Treibhausgasen zugeschrieben wird. In Wirklichkeit sind diese Änderungen Teil einer ununterbrochenen Folge von Vorstößen und Rückzügen der alpinen Gletscher während der letzten 10.000 Jahre. Darunter finden sich mehrere Abschmelzungen, die weit über das hinausgingen, was heute geschieht.

"Insgesamt achtmal haben sich alpine Gletscher während der letzten 10.000 Jahre bis auf die gegenwärtige Position oder sogar noch weiter zurückgezogen. In der Zeit von 6.000 bis 2.000 vor Chr. waren die Alpengletscher wiederholt derartig geschrumpft, dass ihre Gletscherzungen weit oberhalb der heutigen Gletscherstände lagen. Die jüngste große Rückzugsphase ist für das Frühmittelalter belegt. Die weit verbreitete Vorstellung, die alpine Eiswelt werde durch den heutigen Klimawandel erstmals und unwiederbringlich zerstört, bedarf also der Korrektur. Das derzeitige starke Zurückweichen der Gletscher ist ein Phänomen, das als geradezu typisch für das Verhalten der Alpengletscher im Holozän anzusehen ist." Quelle: Ulrich Berner und Hansjörg Streif (Hrsg.), Klimafakten. Der Rückblick - Ein Schlüssel für die Zukunft, 4. Auflage, 2004, Seite 138.

Ein weiterer beliebter Angstmacher ist die Behauptung, dass durch die angeblich menschengemachte globale Erwärmung der Meeresspiegel bedrohlich ansteigen werde. Albert Gore prophezeit für dieses Jahrhundert einen Anstieg von nicht weniger als 6 m, ein deutsches Nachrichtenmagazin zeigte auf seinem Titelblatt die Zeichnung einer überschwemmten Küstenstadt und grüne Lobbyorganisationen versuchen bereits die Industriestaaten auf Schadenersatz zu verklagen, weil sie für den unmittelbar bevorstehenden Untergang von niedrig liegenden Inselstaaten verantwortlich wären.

All diese Propaganda hat keine Grundlage in der Realität. Die Antarktis enthält den größten Eisvorrat der Erde, der 30 Millionen km3 beträgt. Grönland beherbergt die zweitgrößte Eismasse, die ein Volumen von 2,2 Millionen km3 hat. Diese beiden Orte verfügen zusammen über 99% der gesamten Eismenge der Erde. Ihr vollständiges Abschmelzen würde den Meeresspiegel um 73 m anheben. Ein derartiger Vorgang könnte sich nur innerhalb von vielen Jahrtausenden vollziehen, unter der Voraussetzung, dass die globalen Temperaturen dauerhaft weit über dem heutigen Niveau liegen. Der Aufbau des antarktischen Eisschildes hat vor 35 Millionen Jahren begonnen und sein eventueller Abbau wäre ein sehr langfristige Prozess.

In der Erdgeschichte hat es eine große Zahl klimatisch bedingter Meeresspiegelschwankungen gegeben, die jeweils ca. 100 m betragen haben. Seit dem Ende der letzten Eiszeit beträgt der Anstieg des Meeresspiegels etwa 130 m. Der weitaus größte Teil davon erfolgte in den ersten 3.000 Jahren des Holozän, danach flachte die Entwicklung stark ab. In den letzten Jahrhunderten ist nur eine sehr geringe Erhöhung des Meeresspiegels feststellbar.

In Deutschland gibt es erst seit 150 Jahren genauere Messungen durch Küstenpegel in der Deutschen Bucht. "Diese Pegelmessungen zeigen, dass das MThw [Mitteltidehochwasser] zwischen 1855 und 1990 mit einem linearen Trend von 20 cm/Jahrhundert angestiegen ist. Der entsprechende Trend beim Mitteltidehalbwasser beträgt 12 cm/Jahrhundert, beim Mitteltideniedrigwasser (MTnw) dagegen nur 4 cm/Jahrhundert. Ein beschleunigter Meeresspiegelanstieg, wie er aus Prognosen mancher Klimamodellierungen zu erwarten wäre, ist nach sorgfältiger Analyse der Pegeldaten nicht erkennbar." (Berner/Streif, op. cit., Seite 160)

Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass der Mensch einen Einfluss auf den Meeresspiegel hätte. "Diese Befunde belegen klar, dass der jüngste Meeresspiegelanstieg bereits lange vor dem Industriezeitalter begonnen hat. Bislang gibt es keine Indizien dafür, dass anthropogene Umwelteinflüsse zu einer Beschleunigung der Anstiegsrate beigetragen haben. Somit dürfte der derzeit registrierbare Anstieg des Mitteltidehochwassers von 20 cm pro Jahrhundert im Wesentlichen auf natürliche, vom Menschen unbeeinflusste Prozesse zurückgehen." (Berner/Streif, op. cit., Seite 160)

Dienstag, 28. Dezember 2010

Über die Klimapolitik zur Weltregierung

Die UN-Klimakonferenz in Cancún vom 29.11. bis 11.12.2010 war ein voller Erfolg, allerdings nicht für die Bürger, sondern für die politische Klasse, die ihrem Ziel einer nicht kontrollierbaren Weltregierung einen großen Schritt näherkam. Werfen wir einen Blick in das UNO-Dokument Possible elements of the outcome des Vorsitzenden der Working Group on Long-term Cooperative Action under the Convention, erstellt in Cancún am 29. November 2010 als "Preparation of an outcome to be presented to the Conference of the Parties for adoption at its sixteenth session to enable the full, effective and sustained implementation of the Convention through long-term cooperative action now, up to and beyond 2012". Dort finden wir folgende Forderungen:


  • Die entwickelten Staaten sollen bis zum Jahr 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar an einen UNO-Fond zahlen und sich überdies verpflichten, pro Jahr 1,5% ihres BIP für sogenannte Entwicklungshilfe auszugeben (die bisherige UNO-Vorgabe ist 0,7% des BIP).

  • Das Sekretariat der UNO-Klimakonferenz soll die Keimzelle einer künftigen Weltregierung sein, die hunderte von supranationalen, nationalen, regionalen und lokalen Bürokratien kontrolliert.

  • Schaffung eines weltweiten, über Klimakonventionen eng verbundenen Netzes von Bürokratien, die jeden Aspekt der Wirtschaft regulieren und somit die freien Märkte abschaffen. Dazu zählen: "Adaptation Framework Body, a Least Developed Countries’ Adaptation Planning Body, an Adaptation Committee, Regional Network Centers, an International Center to Enhance Adaptation Research, National Adaptation Institutions, a Body to Clarify Assumptins and Conditions in National Greenhouse-Gas Emission Reductions Pledges, a Negotiating Body for an Overall Level of Ambition for Aggregate Emission Reductions and Individual Targets, an Office to Revise Guidelines for National Communications, a Multilateral Communications Process Office, a Body for the Process to Develop Modalities and Guidelines for the Compliance Process, a Registry of Nationally Appropriate Mitigation Actions by Developed Countries, a Body to Supervise the Process for Understanding Diversity of Mitigation Actions Submitted and Support Needed, a Body to Develop Modalities for the Registry of Nationally Appropriate Mitigation Actions, an Office of International Consultation and Analysis; an Office to Conduct a Work Program for Development of Various Modalities and Guidelines; a network of Developing Countries’ National Forest Strategy Action Plan Offices; a network of National Forest Reference Emission Level And/Or Forest Reference Level Bodies; a network of National Forest Monitoring Systems; an Office of the Work Program on Agriculture to Enhance the Implementation of Article 4, Paragraph 1(c) of the Convention Taking Into Account Paragraph 31; one or more Mechanisms to Establish a Market-Based Approach to Enhance the Cost-Effectiveness Of And To Promote Mitigation Actions; a Forum on the Impact of the Implementation of Response Measures; a Work Program Office to Address the Impact of the Implementation of Response Measures; a Body to Review the Needs of Developing Countries for Financial Resources to Address Climate Change and Identify Options for Mobilization of Those Resources; a Fund in Addition to the Copenhagen Green Fund; an Interim Secretariat for the Design Phase of the New Fund; a New Body to Assist the Conference of the Parties in Exercising its Functions with respect to the Financial Mechanism; a Body to Launch a Process to Further Define the Roles and Functions of the New Body to Assist the Conference of the Parties in Exercising its Functions with respect to the Financial Mechanism; a Technology Executive Committee; a Climate Technology Center and Network; a Network of National, Regional, Sectoral and International Technology Centers, Networks, Organization and Initiatives; Twinning Centers for Promotion of North-South, South-South and Triangular Partnerships with a View to Encouraging Co-operative Research and Development; an Expert Workshop on the Operational Modalities of the Technology Mechanism; an International Insurance Facility; a Work Program Body for Policy Approaches and Positive Incentives on Issues Relating to Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation in Developing Countries; a Body to Implement a Work Program on the Impact of the Implementation of Response Measures; and a Body to Develop Modalities for the Operationalization of the Work Program on the Impact of the Implementation of Response Measures". Quelle: Christopher Monckton, The abdication of the West.

  • Ausstattung des UNO-Sekretariats mit weitreichenden Exekutivbefugnissen, wie dem Recht, von den untergeordneten Nationalregierungen Informationen anzufordern, diese auszuwerten und auf dieser Grundlage Anweisungen zu geben.


Christopher Monckton stellt hinsichtlich der in Cancún getroffenen Vereinbarung fest: "The hand of the EU is very visible here. It grabbed power from the member-states in four stages: first, acting merely as a secretariat to ensure stable supplies of coal and steel to rebuild Europe after the Second World War; then as a registry requiring member states to supply it with ever more information; then as a review body determining on the basis of the information supplied by the member states whether they were complying with their obligations on the ever-lengthier and more complex body of European treaties; and finally as the ultimate law-making authority, to which all elected parliaments, explicitly including the European 'Parliament', were and are subject. Under the Cancún proposals, the Secretariat is following the path that the plague of EU officials here have no doubt eagerly advised it to follow. It is now taking numerous powers not merely to require information from nation states but to hold them to account for their supposed international obligations under the climate-change Convention on the basis of the information the nations are now to be compelled to supply."

Die angebliche Bedrohung des Weltklimas durch menschengemachte Treibhausgase ist nur der Vorwand, den die treibenden Kräfte der Klimapolitik benötigen, um ihre Weltbeherrschungspläne durchzusetzen. Nirgendwo in den UN-Beschlüssen von Cancún gibt es eine Ausstiegsklausel. Christopher Monckton schreibt dazu: "Contracts have termination clauses to say what happens when the agreement ends. Nothing better illustrates the intent to create a permanent world-government structure than the absence of any termination provisions whatsoever in the Cancun outcome. The Process, like diamonds, is forever." Die Fakten aus den Klimawissenschaften (Widerlegung der IPCC-Annahmen) und die Realität der aktuellen Klimaentwicklung (globaler Temperaturrückgang seit 10 Jahren) spielen keine Rolle, nur der politische Wille der Machthaber zählt.

Der klimapolitische Prozess folgt unverkennbar dem Muster seines Vorbildes, der sogenannten "europäischen Integration", die in Wahrheit der Aufbau einer supranationalen Regierung in Form der Europäischen Kommission war, die durch das Volk weder gewählt noch abberufen werden kann. Christopher Monckton: "The provisions for the democratic election of the new, all-powerful, legislating, tax-raising world-government Secretariat by the peoples of the world may be summarized in a single word: None."

Noch befindet sich der Prozess der Errichtung einer Weltregierung in einem frühen Stadium, vergleichbar der Phase in der Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa, in der 1951 die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gegründet wurde, die als Exekutivorgan eine "Hohe Behörde" hatte, welche die erste supranationale Regierungsinstitution in Europa war. Auch die EGKS wurde mit höchsten Werten und Zielen begründet. Es ging angeblich darum, für immer den Frieden zu sichern, indem man die für die Kriesführung notwendigen Ressourcen Kohle und Stahl der nationalstaatlichen Entscheidungskompetenz entzog. In Wirklichkeit war die EGKS nur eine Durchgangsstation auf dem langen Marsch zu einem europäischen Bundesstaat, in dem die einzelnen Mitgliedsstaaten erheblich weniger Rechte haben als z. B. die jeweiligen Bundesstaaten der USA. Diesem EU-Vorbild folgen die Klimapolitiker, und sie hatten bisher viel Erfolg dabei.

Montag, 20. Dezember 2010

Die Sonne bestimmt das Klima

Es gibt viele Beweise für den bestimmenden Einfluss der Sonne auf das globale Klima. Die folgende Grafik zeigt die starke Korrelation von Sonnenaktivität und Temperaturen in der Arktis (Quelle: Willi Soon, "Variable solar irradiance as a plausible agent for multidecadal variations in the Arctic-wide surface air temperature record of the past 130 years", Geophysical Research Letters, vol. 32, L16712, 2005):



In der Arktis zeigen sich Klimaschwankungen besonders deutlich, deshalb sind die obigen Ergebnisse von großer Bedeutung. Einen weiteren Hinweis auf den Zusammenhang von Sonnenaktivität und Klima liefert die Messung der Konzentration von Beryllium 10 Isotopen (10Be) z. B. in Eisbohrkernen. Je aktiver die Sonne, desto weniger 10Be wird in der Atmosphäre produziert. Jürg Beer hat in Eisbohrkernen aus Grönland die Mengen dieses Isotops gemessen und sie mit den zeitgleichen Temperaturen verglichen. Die folgende Grafik zeigt für den Zeitraum von 1720 bis 1990 die große Übereinstimmung zwischen Sonnenaktivität und Temperatur (Quelle: Jürg Beer et al., "The role of the sun in climate forcing", Quaternary Science Reviews, vol. 19, 2000, 403-415):



Jürg Beer stellt dazu fest: "Based on the analysis of historical data we conclude that solar forcing indeed plays an important role in past and present climate change".

Einen weiteren Beweis für die Sonne als dominanten Klimafaktor lieferten U. Neff und sein Team, die in Stalagmiten (stehenden Tropfsteinen) im Oman die Konzentration von Sauerstoff 18 Isotopen (18O) als Indikatoren für Monsunregen bestimmten und diese Werte mit Kohlenstoff 14 Isotopen (14C) aus Baumrinden als Indikatoren für die Sonnenaktivität verglichen. Die folgende Grafik zeigt die enge Wechselbeziehung zwischen Sonne und Klima für den Zeitraum von 9.600 bis 6.200 Jahren vor heute (Quelle: U. Neff et al., "Strong coherence between solar variability and the monsoon in Oman between 9 and 6 kyr ago", Nature 411, 2001, 290-293):



U. Neff schreibt dazu: "The excellent correlation between the two records suggests that one of the primary controls on centennial- to decadal-scale changes in tropical rainfall and monsoon intensity during this time are variations in solar radiation."

Der Einfluss der Sonne auf das Klima erfolgt einerseits über die veränderliche Sonneneinstrahlung (Licht und Wärme), andererseits dadurch, dass die Sonne durch ihren Magnetismus und den von ihr ausgehenden Sonnenwind darüber entscheidet, wieviel kosmische Strahlung die Erdatmosphäre erreichen kann.

In der Aktivität der Sonne sind mehrere Zyklen erkennbar. Der auffälligste ist die in einem Zeitraum zwischen 8 und 15 Jahren sich verändernde Anzahl von Sonnenflecken. Dieser im Durchschnitt elfjährige Sonnenfleckenzyklus wurde erstmals von Heinrich Schwabe ausführlich beschrieben. Während des Maximums dunkler Flecken ist die Sonne heller als während des Fleckenminimums. Zwar verringern die Sonnenflecken die Strahlung, aber die gleichzeitig auftretenden Sonnenfackeln übertreffen im Endergebnis den verdunkelnden Einfluss der Flecken. "Nach den von Satelliten in den vergangenen 20 Jahren gelieferten Strahlungsdaten betrug die Änderung der Sonneneinstrahlung während der Höhepunkte [des Sonnenfleckenzyklus] 1980 und 1990 etwa 1,3 W/m2 [Watt je Quadratmeter], was bedeutete, dass sie 0,1% höher als während der jeweils nachfolgenden Tiefpunkte 1986 und 1996 war. Das ist ein Wert, der dem errechneten Energieeintrag durch die vom Menschen erzeugten Treibhausgase während der gleichen Zeit entspricht." (Ulrich Berner und Hansjörg Streif, "Klimafakten. Der Rückblick - ein Schlüssel für die Zukunft", 4. Auflage, 2004, Seite 21)

Zusätzlich zu dieser Schwankung der Sonneneinstrahlung von 0,1% während des Schwabe-Zyklus gibt es noch Hinweise auf eine langfristige Steigerung der Sonneneinstrahlung während des letzten Jahrhunderts, siehe z. B. die Nachricht: NASA STUDY FINDS INCREASING SOLAR TREND THAT CAN CHANGE CLIMATE, in der berichtet wird, dass eine Forschergruppe unter der Leitung von Richard Willson bei der Analyse der Daten von 3 verschiedenen ACRIM-Satelliten der NASA eine Erhöhung der Sonneneinstrahlung um 0,05% je Jahrzehnt seit den späten 1970er Jahren festgestellt hat. Richard Willson schreibt dazu: "This trend is important because, if sustained over many decades, it could cause significant climate change ... Historical records of solar activity indicate that solar radiation has been increasing since the late 19th century. If a trend, comparable to the one found in this study, persisted throughout the 20th century, it would have provided a significant component of the global warming the Intergovernmental Panel on Climate Change reports to have occurred over the past 100 years."

Einen noch größeren Einfluss auf die globalen Klimaschwankungen als die Variabilität der Sonneneinstrahlung hat die Fähigkeit der Sonne, die Menge an kosmischer Strahlung zu regulieren, welche die Erde erreicht. Die Sonne gibt ständig einen Strom geladener Teilchen ab, den Sonnenwind, der die Erde teilweise von der kosmischen Strahlung abschirmt. Der Sonnenwind verändert sich im Gleichklang mit der Sonnenstrahlung. Bei schwacher Sonnenaktivität ist auch der Sonnenwind weniger mächtig. Je schwächer er ist, desto mehr kosmische Strahlen können in die Atmosphäre eintreten, wo sie die Bildung von Kondensationskernen für niedrige Wolken stark fördern. Dieser Wolkentyp hat eine kühlende Wirkung, weil er die Reflektion der Sonnenenergie verstärkt.

Wenn die Sonne sehr aktiv ist, dann ist auch der Solarwind stärker und ein größerer Teil der kosmischen Strahlung wird blockiert, weniger Wolken werden gebildet und die Erde erwärmt sich. Eine aktive Sonne bedeutet also globale Erwärmung, während eine schwache Sonne uns weniger vor der kühlenden kosmischen Strahlung schützt, was zu einer globalen Abkühlung führt.

Besondere Verdienste in der Aufklärung dieses Zusammenhangs hat der dänische Physiker Henrik Svensmark, der dazu schreibt: "The direct influence of changes in solar irradiance is estimated to be only 0.1 °C. The cloud forcing, however, gives, for the above sensitivity, 0.3–0.5 °C, and has therefore the potential of explaining nearly all of the temperature changes in the period studied." (Henrik Svensmark, "Influence of Cosmic Rays on Earth’s Climate", Physical Review Letters, vol. 81, no. 22, 1998)

Die folgende Grafik (Quelle: Eigil Friis-Christensen and Henrik Svensmark, "What do we really know about the Sun-climate connection?", Advanced Space Research, vol. 20, no. 4/5, 1997, 913-921) zeigt die starke Übereinstimmung zwischen Sonnenflecken (blaue Kurve) und kosmischen Strahlen (rote Kurve):



Die nächste Grafik (Quelle: U. Berner/H. Streif, Klimafakten, op. cit. Seite 21) zeigt die enge Beziehung zwischen kosmischer Strahlung und Wolkenbedeckung:



U. Berner und H. Streif schreiben dazu (Klimafakten, op. cit., Seite 22): "Zwischen Sonnenwind, Erdmagnetfeld und Wolkenbildung bestehen Wechselwirkungen, die über veränderliche Wolkenmengen zu stärkerer oder schwächerer Rückstrahlung der Sonnenenergie führen. Eine Änderung der Wolkenbedeckung (die durch Satellitenbeobachtungen dokumentiert ist) von 3% während eines mittleren elfjährigen Solarzyklus bewirkt nach einer groben Abschätzung eine Änderung im Strahlungsantrieb von 0,8 bis 1,7 Watt pro m2. Eine erhöhte Wolkenbedeckung hat eine insgesamt kühlende Wirkung. Der durch Wolkenbildung ausgelöste Klimaeffekt erscheint bedeutend, insbesondere wenn man ihn mit dem gesamten Strahlungsantrieb der erhöhten bzw. steigenden atmosphärischen CO2-Konzentration vom Jahr 1750 bis heute vergleicht, der auf 1,56 Watt pro m2 geschätzt wird."

Henrik Svensmark und seinem Team ist es gelungen, einen experimentellen Nachweis für die Bildung von Wolken durch kosmische Strahlen zu geben, siehe: Henrik Svensmark, "Cosmoclimatology: a new theory emerges", Astronomy and Geophysics 48, 2007, 118-124. Darin heißt es: "This article so far has summarized the evidence for the climatic role of cosmic rays, which underpins cosmoclimatology:


  • Observations of variations of low cloud cover correlated with cosmic-ray variations;

  • Experimental evidence for the microphysical mechanism whereby cosmic rays accelerate the production of cloud condensation nuclei;

  • The Antarctic climate anomaly as a symptom of active forcing of climate by clouds;

  • Quasi-periodic climate variations over thousands of years that match the variations in radionuclide production by cosmic rays;

  • Calculations that remove an apparent difficulty associated with geomagnetic field variations.



Eine gute populärwissenschaftliche Einführung in das Thema gibt das Buch: Henrik Svensmark & Nigel Calder, "The Chilling Stars: A Cosmic View of Climate Change", Totem Books, 2. Auflage, 2008.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Abrupter Klimawandel

Die Anhänger der Theorie einer menschengemachten globalen Erwärmung behaupten, dass der im letzten Jahrhundert aufgetretene Temperaturanstieg so jäh/plötzlich/schlagartig erfolgt sei, wie das nur durch die menschlichen Emissionen von Treibhausgasen möglich wäre.

Diese Behauptung ist falsch, wie sich z. B. anhand von Eisbohrkernen aus Grönland nachweisen lässt. Diese zeigen, dass vor 14.500 Jahren innerhalb eines Jahrzehnts eine Erwärmung auf ein fast zwischeneiszeitliches Niveau stattfand, der dann vor 12.700 Jahren ein plötzlicher Temperaturabsturz in eine weitere Eiszeitperiode folgte, dem Jüngeren Dryas. Der damalige Klimawandel war viel dramatischer als das, was wir heute erleben. "Die Jüngere Dryaszeit begann mit einer raschen Abkühlung innerhalb eines Jahrzehnts" (Wikipedia, op. cit.).

Die jüngere Dryaszeit endete so schlagartig, wie sie begonnen hatte, als vor 11.560 Jahren eine Erwärmung einsetzte, die innerhalb von 10 Jahren die Temperaturen auf nahezu den heutigen Stand anhob. "Schlagartig ging 11.560 Jahre vor heute die Kaltzeit zu Ende, das Holozän begann. Die durchschnittliche Jahrestemperatur stieg um mindestens 5 bis 6°C und das innerhalb von fünf, höchstens fünfzehn Jahren, also rasend schnell!" Quelle: Ulrich Berner und Hansjörg Streif (Hrsg.), Klimafakten. Der Rückblick - Ein Schlüssel für die Zukunft, 4. Auflage, 2004, Seite 136.

Der damalige Klimawandel war extrem, denn in der jüngeren Dryaszeit waren die Sommer um 4°C, und die Winter um 28°C kühler als heute. Der Nordatlantik war bis zu einer Breite von 40°N mit Eis bedeckt, das entspricht ungefähr einer Linie von der Bretagne nach Neufundland.

Diese abrupten Klimaschwankungen können nur natürliche Ursachen gehabt haben. Der globale Temperaturanstieg von ca. 0,8°C seit der Mitte des 19. Jahrhundert befindet sich völlig innerhalb der bisher beobachteten Schwankungsbreite des Klimas. Ulrich Berner und Hansjörg Streif stellen dazu fest (op. cit., Seite 138): "Die geschilderten Klimaschwankungen des Holozän, zu denen auch die historisch belegte Erwärmung während der Stauferzeit sowie die Abkühlung während der Kleinen Eiszeit (14. bis 19. Jahrhundert) gehören, sind genauso dramatisch wie jene Klimaänderungen, die im Verlauf der letzten 150 Jahre beobachtet wurden. Dessen ungeachtet werden die jüngsten Klimaänderungen in der öffentlichen Diskussion - oft ungeprüft - ausschließlich auf Einflüsse der Industrialisierung zurückgeführt."

Montag, 13. Dezember 2010

Die zehn Gebote des Ökologismus

Die Vorweihnachtszeit ist für die meisten Deutschen eine besinnliche Zeit, in der man in sich geht und nach dem Sinn des Daseins fragt. Nutzen wir deshalb den Advent, wieder einmal die höchsten Werte in Erinnerung zu rufen, die für uns Deutsche zu gelten haben. Legen Sie eine psychedelische Musik auf, falten Sie die Hände und vernehmen Sie die zehn Gebote des Ökologismus, vorgetragen von Dirk Maxeiner, der sehr überzeugend in die Rolle eines Öko-Priesters schlüpft: Das Ökowort zum Sonntag.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Klimazyklus PDO beeinflusst globale Temperaturen

In Ergänzung zu unserem Artikel über natürliche Klimazyklen wollen wir hier ein Beispiel dafür geben, wie sehr diese das globale Klima beeinflussen. Es handelt sich um die Pacific Decadal Oscillation (PDO), die im nördlichen Pazifik auftritt. Die folgende Grafik zeigt den monatlichen Verlauf dieser Oszillation seit 1900 (Quelle: Joint Institute for the Study of the Atmosphere and Ocean:

Die Anhänger der Theorie der menschengemachten globalen Erwärmung interpretieren die Beobachtung, dass die Wolkendecke bei steigenden Temperaturen zurückgeht, als einen Beweis für eine positive Rückkopplung: die Erwärmung bewirke, dass die Bewölkung schrumpfe und das wiederum verstärke die Erwärmung.

Diese Annahme kann aber durch die Messdaten der neuesten Satellitengeneration, die seit 10 Jahren zur Verfügung steht, widerlegt werden. Roy Spencer, der Leiter der Arbeitsgruppe, die für das Advanced Microwave Scanning Radiometer im Aqua Satellitenprogramm der NASA zuständig ist, schreibt dazu: "But how did the researchers know that the warmer temperatures caused the clouds to decrease, rather than the reverse? In other words, how did they know they weren't mixing up cause and effect? It turns out they didn't know. We now have peer-reviewed and published evidence of decreases in cloud cover causing warmer temperatures" (Roy Spencer, The Great Global Warming Blunder: How Mother Nature Fooled the World's Top Climate Scientists, Encounter Books, 2010, Seite 101).

Zu diesen Veröffentlichungen zählen vor allem:

  • R.W. Spencer und W.D. Braswell, "Potential Biases in Cloud Feedback Diagnosis: A Simple Model Demonstration", Journal of Climate 21, 2008, 5624-5628.

  • R.W. Spencer, W.D. Braswell, J.R. Christy, J. Hnilo, "Cloud and Radiation Budget Changes Associated with Tropical Intraseasonal Oscillations", Geophysical Research Letters 54, 2007, doi:10.1029/2007GL029698.


In ihnen wird nachgewiesen, dass es mit Hilfe der modernsten Satellitentechnik, in diesem Fall des Advanced Microwave Scanning Radiometer for EOS (AMSR-E) und des Cloud's and the Earth's Radiant Energy System (CERES), möglich ist, zwischen Strahlungsantrieb (forcing) und Rückkopplung bei Klimazyklen wie der PDO zu unterscheiden. Das erlaubt den Nachweis, dass die PDO Veränderungen in der Wolkendecke in einer Größenordnung verursacht, die für drei Viertel der globalen Temperaturänderungen im letzten Jahrhundert verantwortlich ist.

"Taken together, all this evidence indicates that the climate models are too sensitive, which is why they predict so much global warming for the future. In contrast, the satellite evidence indicates that the climate system is quite insensitive, which means that it doesn'nt really care how big your carbon footprint is. Rather than 1.5 to 6 deg. C (or more) of warming as predicted by the IPCC, a careful examination of the satellite data suggests that manmade warming due to a doubling of atmospheric carbon dioxide could be less than 1 deg. C, possibly much less." (Roy Spencer, op. cit., Seite 102)

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Natürliche Klimazyklen

Ist die seit dem 19. Jahrhundert erfolgte globale Erwärmung menschengemacht oder Ausdruck natürlicher Klimaschwankungen? Sehen wir uns die Fakten an. In den Klimaänderungen sind zyklische Muster erkennbar. Nach ihrem zeitlichen Auftreten unterscheidet man:

Langfristig: Milankovitch-Zyklen


Die von Milutin Milankovitch beschriebenen astronomischen Gesetzmäßigkeiten führen zu langfristigen, wiederkehrenden Änderungen der Sonneneinstrahlung. Es sind dies:

  • Neigungsänderung der Erdrotationsachse. Ihr Neigungswinkel (Obliquität) gegenüber der Umlaufbahn der Erde um die Sonne schwankt im Verlauf von 41.000 Jahren zwischen 22° und 24,8°, gegenwärtig beträgt der Neigungswinkel 23,5°. Die Neigung der Erdachse bestimmt den nördlichen und südlichen Wendekreis der Sonne und damit die Energiemengen, welche die hohen Breiten treffen. Je größer der Neigungswinkel, desto größer die Unterschiede im Energieeintrag an den Polen.

  • Wackeln der Erdachse. Die Erde vollzieht eine Kreiselbewegung ihrer Rotationsachse (Präzession) mit einer Periodizität von 23.000 Jahren. Deshalb fällt der Punkt des geringsten Sonnenabstandes im Verlauf von Jahrtausenden in unterschiedliche Jahreszeiten, woduch die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen gedämpft oder verstärkt werden.

  • Änderung des Radius der Erdumlaufbahn (Exzentrizität). Innerhalb eines Zyklus von 100.000 Jahren ist die Umlaufbahn der Erde um die Sonne mal mehr elliptisch und dann wieder kreisförmiger. Dadurch verändert sich die Entfernung zwischen Sonne und Erde und damit auch die Strahlungsmenge, welche von der Erde empfangen wird. Zur Zeit ist die Orbitalbahn der Erde nicht sehr elliptisch, weshalb der Unterschied in der Sonneneinstrahlung zwischen Sommer und Winter nur 6% beträgt. Wenn die Umlaufbahn elliptischer ist, beträgt diese Differenz 30%. Während die Zyklen von Obliquität und Präzession nur die Energieverteilung auf unserem Planeten beeinflussen, bestimmen die Exzentrizitätszyklen die Energiemenge, die von der Sonne eingestrahlt wird.


Die Milankovitch-Zyklen überlagern sich, wodurch vielfältige Wechselwirkungen entstehen. In den hohen Breiten hat die Obliquität den größten Klimaeinfluss, in niederen Breiten sind hingegen Präzession und Exzentrizität von größerer Bedeutung.

Mittelfristig: 1500-Jahre-Zyklus


Dieser Zyklus wurde erstmals von Willi Dansgaard und Hans Oeschger beschrieben (W. Dansgaard et al., "North Atlantic Climatic Oscillations Revealed by Deep Greenland Ice Cores", in: Climate Processes and Climate Sensitivity, American Geophysical Union, Washington D.C., 1984, 288-98), denen es 1983 erstmals gelungen war, zwei Eisbohrkerne von jeweils 1,5 km Länge aus Tiefbohrungen in der Eiskappe Grönlands zu gewinnen. Die beiden Eissäulen, eine aus dem Norden und die andere aus dem Süden der arktischen Insel, dokumentieren die letzten 250.000 Jahre aus der Klimageschichte der Erde. Niemals zuvor war eine derart lange Zeitspanne in einem Bohrkern verfügbar gewesen.

Dansgaard und Oeschger entdeckten zusätzlich zu den bekannten Eis- und Warmzeiten einen kleineren, gemäßigteren Temperaturzyklus, der sehr regelmäßig während der Eiszeiten verlief, während er in den Wärmeperioden von unterschiedlicher Dauer war. Dieser Zyklus, der sehr gut mit den bekannten Gletschervorstößen und -rückzügen im nördlichen Europa übereinstimmt, hat eine Dauer von durchschnittlich 1.500 Jahren. Innerhalb dieses Zeitraums schwankt die Temperatur in einem Bereich von 4° C im nördlichen Grönland bis zu 0,5° C im Durchschnitt der nördlichen Halbkugel.

Die Temperaturschwankungen in diesem Zyklus sind abrupt, wobei manchmal die Hälfte der zyklischen Änderung in einem Jahrzehnt erreicht wird. Da der Kreislauf in zwei Bohrkernen feststellbar war, die aus fast 2.000 km voneinander entfernten Bohrlöchern stammten, und er überdies mit der Gletschergeschichte Nordeuropas und den Daten aus Meeressedimenten westlich von Irland (N.G. Pisias et al., "Spectral Analysis of Late Pleistocene-Holocene Sediments", Quaternary Research, 1973, 3-9) übereinstimmte, stellte sich die Frage nach seinen Ursachen. Vulkane können als verursachender Faktor ausgeschlossen werden, da es keinen derartigen Zyklus in der vulkanischen Aktivität gibt. Es bleibt nur ein externer Klimafaktor. Dansgaard und Oeschger schrieben: "Since the solar radiation is the only important input of energy to the climatic system, it is most obvious to seek an explanation in solar processes." (Dansgaard et al., op. cit.)

Die Existenz eines 1500-Jahre-Zyklus wurde auch am anderen Ende der Welt, in einem Eisbohrkern aus dem Vostok Gletscher der Antarktis, durch ein russisch-französisches Forscherteam unter der Leitung von Claude Lorius nachgewiesen (C. Lorius et al., "A 150,000-year Climatic Record from Antarctic Ice", Nature 316, 1985, 591-96).

Lloyd Keigwin von der Woods Hole Oceanographic Institution entdeckte einen 1500-Jahre-Zyklus in der Temperatur des Oberflächenwassers des Sargasso Meeres südlich der Bermuda-Inseln. Er schrieb: "Sea surface temperature was 1° C cooler than today 400 years ago (the Little Ice Age) and 1700 years ago, and 1° C warmer than today 1000 years ago (the Medieval Warm Period). Thus, at least some of the warming since the Little Ice Age appears to be part of a natural oscillation." (Lloyd Keigwin, "The Little Ice Age and Medieval Warm Period in the Sargasso Sea", Science 274, 1996, 1503-508)

Eine weitere Bestätigung des 1500-Jahre-Zyklus lieferte Gerard Bond vom Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University, indem er Gesteinsreste analysierte, die von schmelzenden Eisbergen im südlichen Nordatlantik abgesetzt worden waren. Er schrieb: "Evidence from North Atlantic deep-sea cores reveals that abrupt shifts punctuated what is conventionally thought to have been a relatively stable Holocene climate. During each of these episodes, cool, ice-bearing waters from north of Iceland were advected as far south as the latitude of Britain. At about the same times, the atmospheric circulation above Greenland changed abruptly ... Together, they make up a series of climatic shifts with a cyclicity close to 1470 years (plus or minus 500 years). The Holocene events, therefore, appear to be the most recent manifestation of a pervasive millennial-scale climatic cycle operating independently of the glacial-interglacial climate state." (Gerard Bond et al., "A Pervasive Millennial Scale Cycle in North Atlantic Holocene and Glacial Climates", Science 278, 1997, 1257-1266)

Gerard Bond wies nach, dass es eine Verbindung zwischen den Erwärmungs- und Abkühlungsphasen des Zyklus und der Aktivität der Sonne gibt, indem er Kohlenstoff-14 und Beryllium-10 Isotopen als inverse Indikatoren für Sonnenaktivität nutzte. So war z. B. während des Maunder Solarminimums (1645-1715), der kältesten Periode der Kleinen Eiszeit, die Menge der beiden Isotope auf einem historischen Höchststand. Bond stellte fest, dass die Mengenänderungen dieser Solaraktivitätsindikatoren sehr gut mit den Zyklen der Eisbergablagerungen korrelierten, die er untersucht hatte. Es handelt sich hierbei um neun Kreisläufe, die sich über einen Zeitraum von 12.000 Jahren erstrecken (Gerard Bond, "Persistent Solar Influence on North Atlantic Climate during the Holocene", Science 294, 2001, 2130-2136).

Eine weitere Bestätigung des 1500-Jahre-Zyklus lieferte Peter de Menocal, der vor der Küste Mauretaniens in Tiefseebohrkernen die selben Klimazyklen vorfand, die andere vor ihm schon in grönländischen Eisbohrkernen, im Oberflächenwasser des Sargasso Meeres und in Ablagerungen von Eisbergen im südlichen Nordatlantik entdeckt hatten (P. de Menocal et al., "Coherent High- and Low-Latitude Climate Variability during the Holocene Warm Period", Science 288, 2000, 2198).

Die bisher vorliegenden Forschungsergebnisse weisen nach, dass dieser mittelfristige Klimazyklus folgende Eigenschaften hat:

  1. Er ist global, denn er kann in Grönland, im Nordatlantik, in tropischen Gewässern vor Afrika, im Arabischen Meer, in Alaska, auf den Philippinen und in der Antarktis gefunden werden.

  2. Er ist natürlichen Ursprungs, denn er ist über mehr als eine Million Jahre nachweisbar und existierte deshalb schon lange vor jedem menschlichen Einfluss auf das Klima.

  3. Er ist mächtig, denn die ihn antreibende Kraft ist groß genug, um sich sogar während der Eiszeiten bemerkbar zu machen.


Nur die Sonne ist in der Lage, einen derartigen Klimazyklus zu unterhalten. Ein sonnengetriebener 1500-Jahre-Zyklus kann entstehen, wenn der solare Gleißberg-Zyklus von 87 Jahren und der solare de Vries/Süss-Zyklus von 210 Jahren sich überlagern. "Both numbers are close to prime factors of 1470. Seven of the longer 210-year solar cycles and seventeen of the shorter 87-year solar cycles fit neatly into the Earth's 1470-year climate cycle. If those two independent cycles were occurring simultaneously, they might either add to or cancel each other out, creating the longer and more complex 1470-year climate shift." (Fred Singer und Dennis Avery, "Unstoppable Global Warming Every 1500 Years", Rowman & Littlefield Publishers, Lanham, Maryland, 2008, S. 26)

Die seit dem 19. Jahrhundert erfolgte globale Erwärmung ist nicht menschengemacht, sondern Ausdruck eines natürlichen Klimazyklus. Syun-Ichi Akasofu vom International Arctic Research Center der University of Alaska in Fairbanks schreibt dazu: "There seems to be a roughly linear increase of the temperature from about 1800, or even much earlier, to the present. This warming trend is likely to be a natural change; a rapid increase of CO2 began in about 1940 ... Thus, there is a possibility that only a fraction of the present warming trend may be attributed to the greenhouse effect resulting from human activities. This conclusion is contrary to the IPCC (2007) Report, which states that 'most' of the present warming is due to the greenhouse effect. One possible cause of the linear increase may be that the Earth is still recovering from the Little Ice Age." (S. Akasofu, "Is the Earth still recovering from the 'Little Ice Age'? A possible cause of global warming")

Die folgende Grafik (Akasofu, op. cit., Seite 2) zeigt, dass der gesamte Temperaturanstieg seit 1880 durch natürliche Klimaänderungen erklärbar ist:

Kurzfristig: PDO und AMO


Zusätzlich zu den lang- und mittelfristigen Klimazyklen wirken auch noch mehrere kurzfristige Klimakreisläufe, wie z. B. die Pacific Decadal Oscillation (PDO) und die Atlantic Multidecadal Oscillation (AMO), die ebenfalls überhaupt keine Korrelation mit den Treibhausgasen erkennen lassen. Die Ursachen dieser Zyklen sind noch weitgehend unbekannt, aber wir wissen, dass sie eine messbare Wirkung auf das Klima haben. Nicht nachweisbar hingegen ist ein Einfluss des Menschen auf irgendeinen Klimazyklus.

Mittwoch, 24. November 2010

Grüne Meinungsdiktatur

Im September dieses Jahres lud ein Bundestagsabgeordneter einen Wissenschaftler ein, in einem kleinen Sitzungssaal des Reichstages vor etwa zwei Dutzend geladenen Gästen ein kurzes Referat zum Thema "Hat die Vermeidung von CO2 einen Einfluss auf das Klima?" zu halten und anschließend für eine Diskussion zur Verfügung zu stehen. Ein alltäglicher Vorgang? Nicht in Deutschland, wo vom herrschenden Linkskartell keine Meinungsabweichung geduldet wird.

Kurz nach dieser Veranstaltung erschien in der FTD ein denunziatorischer Artikel, in dem eine Verschwörung von "Klimarevisionisten" aufgedeckt wurde. Besonders hervorgehoben wurde hierbei eine Bundestagsabgeordnete der CDU, die es tatsächlich gewagt hatte, der vom Referenten vorgetragenen Kritik an der herrschenden Klimalehre zuzustimmen.

Diese Abweichung von der politischen Generallinie konnte die CDU-Abteilung der Nationalen Front nicht hinnehmen, siehe: Unionsfraktion distanziert sich von Sprecherin. In der FTD war wenige Tage später zu lesen: "Unionspolitiker entsetzt über ihre Umweltexpertin - Äußerungen zum Klimawandel führen zu Eklat" (Autor: Nikolai Fichtner, 20.09.2010). Wir kennen die Lösung des Problems aus dem real existierenden Sozialismus: nur eine aufrichtige Selbstkritik kann den Abweichler wieder in die Gemeinschaft der Rechtgläubigen zurückführen. Das tat auch die betreffende CDU-Abgeordnete. Auf ihrer Website erklärte sie: "Mit dem Artikel in der FTD wird bewußt versucht, mich durch aus dem Kontext herausgelöste Zitate gegen die Klimapolitik der Bundesregierung zu positionieren. Dem widerspreche ich. Vielmehr spreche ich mich für eine ambitionierte Klimaschutzpolitik aus."

Problem gelöst? Mitnichten, denn die Grünen im Bundestag sind entschlossen, derartiges Abweichlertum nicht ungeahndet zu lassen und jede Opposition im Keime zu ersticken. Die Fraktion der Grünen im Bundestag hat daher am 03.11.2010 eine kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt, deren vollständiger Text z. B. im ArtikelGrüne machen mit Klimakatastrophen-Zweiflern den Sarrazin von Dirk Maxeiner zu finden ist.

Wir wollen uns hier nur mit der 1. Frage dieser Anfrage befassen. Sie lautet: "Sind der Bundesregierung wissenschaftlich publizierte und einem Peer Review unterzogene Arbeiten bekannt, die den vom Menschen verursachten Klimawandel in Frage stellen und dies entsprechend mit wissenschaftlichen Daten untermauern?"

Ja, die gibt es, siehe z. B. die Liste 800 Peer-Reviewed Papers Supporting Skepticism of "Man-Made" Global Warming (AGW) Alarm auf der Website Popular Technology. Auch das Archiv des Nongovernmental International Panel on Climate Change (NIPCC) enthält hunderte begutachtete wissenschaftliche Arbeiten, die sich kritisch mit der herrschenden Klimalehre beschäftigen. Es gibt selbstverständlich noch viele andere Quellen für derartige Stellungnahmen, man muss nur bereit sein, sie zur Kenntnis zu nehmen.

Die obige Frage der Bundestagsfraktion der Grünen wirft nun ihrerseits einige Fragen auf. Kennen die Fragesteller wirklich keine einzige wissenschaftliche Arbeit, die eine menschengemachte globale Erwärmung in Frage stellt? Wenn dem so wäre, dann würde das bedeuten, dass sich die Grünen für einen radikalen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft, für die Einführung einer ökosozialistischen Kommandowirtschaft, für die Deindustrialisierung der entwickelten Staaten und eine extreme Senkung des Lebensstandards der Bevölkerung einsetzen, ohne zu wissen, was gegen diesen Plan sprechen könnte, weil sie mindestens die Hälfte der wissenschaftlichen Diskussion zu diesem Thema nicht kennen.

Ein so großes Ausmaß in Inkompetenz ist aber kaum vorstellbar. Oder ist die Fragestellung in einer Autosuggestion begründet, nach der nicht sein kann, was nicht sein darf? Diese Art von selektiver Wahrnehmung spielt bei psychischen Erkrankungen eine große Rolle, aber wir sind nicht in der Lage, von hier aus eine Diagnose zu stellen.

Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, und sie ist die wahrscheinlichste. Wollen die Grünen mit ihrer Frage prüfen, ob es jemand wagt, ihrem Meinungsdiktat zu widersprechen? Gehen die Fragesteller von der Überlegung aus: wir alle wissen, dass der Kaiser nackt ist, aber niemand wird das öffentlich sagen, weil jedermann Angst vor einer Sonderbehandlung durch die Meinungswächter hat? Die Grünen hatten bisher mit dieser Strategie Erfolg und es ist anzunehmen, dass sie auch diesmal zur Anwendung kommt.

Die Tatsache, dass die Grünen die obige Frage überhaupt stellen konnten, sagt viel über das geistige Klima in Deutschland aus. In Staaten mit einem funktionierenden Parlament und einem vielfältigen Medienangebot wäre diese Frage nicht möglich, da die "Klimaskeptiker" wiederholt eingeladen worden wären, vor Parlamentsausschüssen persönlich Erklärungen abzugeben und Fragen zu beantworten. So ist es z. B. in den USA, wo u. a. das U.S. Senate Committee on Environment and Public Works oder das Subcommittee on Science and Technology des Repräsentantenhauses regelmäßig Anhörungen durchführen, zu denen gerade auch wissenschaftliche Kritiker der Klimapolitik eingeladen werden. Deren Stellungnahmen sind ausführlich und wissenschaftlich gehaltvoll, wie die Beiträge von Richard Lindzen und Patrick Michaels in der Anhörung "A Rational Discussion of Climate Change: the Science, the Evidence, the Response" im Repräsentantenhaus am 17.11.2010 zeigten.

In einem echten Parlament finden sich auch Kritiker der Klimapolitik unter den Abgeordneten selbst, wie das im Kongress der USA der Fall ist, siehe z. B. U.S. Senator James Inhofe, der nicht nur verantwortungsbewusst abstimmt, sondern von sich aus Aufklärung in klimapolitischen Fragen betreibt. Dem Mitarbeiterteam von Senator Inhofe verdanken wir den Bericht More Than 700 International Scientists Dissent Over Man-Made Global Warming Claims, in dem auf 255 Seiten "the skeptical voices of over 700 prominent international scientists, including many current and former UN IPCC scientists, who have now turned against the UN IPCC" dargestellt werden. In der Einleitung des Berichtes heißt es auch: "The over 700 dissenting scientists are more than 13 times the number of UN scientists (52) who authored the media-hyped IPCC 2007 Summary for Policymakers".

Im deutschen Bundestag wurde der Climategate-Skandal niemals thematisiert, ganz im Gegensatz zum U.S. Kongress, siehe den Minority Report on CRU Controversy und die folgende Darstellung und Bewertung von Climategate durch James Inhofe.

Diese kleine Anfrage der Grünen wäre nicht möglich, wenn der Bundestag nicht so uniform und konformistisch wäre. Insofern gleicht er mehr der sogenannten Volkskammer der "DDR" als dem Parlament eines freiheitlicheren Staates. Die kleine Anfrage der Grünen macht wieder einmal deutlich, dass etwas faul ist im Staate Deutschland.

Montag, 22. November 2010

Klimapolitik bedeutet Einkommensumverteilung

Die Neue Zürcher Zeitung veröffentlichte am 14.11.2010 ein Interview unter dem Titel "Klimapolitik verteilt das Weltvermögen neu", in dem der Befragte folgende bemerkenswerten Aussagen machte:

  • "Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun."

  • "Der Klimagipfel in Cancún Ende des Monats ist keine Klimakonferenz, sondern eine der grössten Wirtschaftskonferenzen seit dem Zweiten Weltkrieg."

  • "Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um."

  • "Aber dann müssen wir sehen, dass erfolgreiche Klimapolitik eben eine andere globale Handels- und Finanzpolitik braucht."

  • "Die Leute hier in Europa haben die groteske Vorstellung, Einkaufen im Bioladen oder Elektroautos lösten das Problem. Das ist arrogant, denn der ökologische Fussabdruck unseres Lebensstils hat sich in den letzten 30 Jahren vergrössert, trotz Öko-Bewegung."

  • "Wenn das [die globale Verteilung von Emissionsrechten] pro Kopf der Bevölkerung geschieht, dann ist Afrika der grosse Gewinner, und es fliesst viel Geld dorthin ... Und es wird sich auch die Frage stellen, wie diese Länder mit so viel Geld überhaupt sinnvoll umgehen können."


Diese offenen Worte stammen von Ottmar Edenhofer, stellvertretender Direktor und Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und einer der drei Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III (Mitigation of Climate Change) des IPCC. Es handelt sich also um eine Person aus dem klimapolitischen Generalstab, von der man annehmen kann, dass sie die Absichten der herrschenden Kreise wiedergibt.

Herr Edenhofer tritt für einen "Big Deal" ein, in dem die Zustimmung der Entwicklungsländer zu völkerrechtlich verbindlichen Emissionsgrenzen mit gigantischen Transferzahlungen der Industrieländer erkauft werden soll. Bezeichnenderweise werden in dem Interview keine Zahlen genannt, aber aus anderen Veröffentlichungen wissen wir, dass es hierbei um Hunderte von Milliarden Euro pro Jahr geht.

Wie das letzte Zitat zeigt, denken die Machthaber nicht daran, diese riesigen Summen wirklich in die Hände der Regierungen von Entwicklungsländern zu geben, siehe: "[können diese] Länder mit so viel Geld überhaupt sinnvoll umgehen"? Die Frage impliziert schon deren Verneinung. Die politische Klasse strebt an, die gewaltigen Beträge, die hier eingetrieben und ausgegeben werden sollen, durch eine supranationale Institution, nämlich die UNO, verwalten zu lassen. Man wäre damit der von den Herrschenden angestrebten Weltregierung ein großes Stück näher gekommen. Herr Edenhofer hat in einem Punkt völlig recht: es geht in der Klimapolitik nicht um Umweltschutz, sondern um das politische Ziel der Einführung einer ökosozialistischen Weltregierung, die sich durch eine megalomane Einkommensumverteilung rechtfertigt.

Donnerstag, 18. November 2010

Merkmale grüner Politik

Wie alle totalitären Bewegungen verkünden die Grünen eine Heilslehre, die Glück und Erlösung verspricht und deren Prämissen für die Gläubigen nicht zu hinterfragen sind. Aber der Ökologismus unterscheidet sich auch in wesentlichen Punkten von anderen totalitären Ideologien. Es sind dies:

  • Uneingeschränkte Menschenfeindlichkeit. Für die Grünen gilt: "Die Natur ist gut/weise/im Gleichgewicht/vollkommen - der Mensch hingegen ist eine Belastung/Störung der vollkommenen Natur, ein Ressourcenverbraucher, Lebensgrundlagenzerstörer, der nur die Harmonie der Natur stört." Folgerichtig streben die Ökologisten eine Erde mit möglichst wenig Menschen an. Diese Misanthropie ist ein Alleinstellungsmerkmal der Grünen. Andere extremistische Strömungen beschränken ihre Menschenfeindlichkeit auf bestimmte Gruppen, wie Klassen, Völker, Ungläubige. Erst die Ökologisten erklärten die Menschheit als solche zur Belastung.

  • Null-Risiko-Anspruch. Das grüne Vorsorgeprinzip fordert die Unterlassung jeder Aktivität, die mit einem Risiko, real oder nur gedacht, verbunden sein könnte. Dieser Appell an die Angst unterscheidet die Grünen ebenfalls von ihren totalitären Genossen, die vor allem den Neid für ihre Zwecke nutzen. Es hat sich gezeigt, dass die grüne Politik der Angst mindestens so wirkungsvoll ist, wie die rote Politik des Neides.


Die ökologistische Politik hat aber auch Merkmale, die alle totalitären Aktivitäten aufweisen:

  • Systematische Übertreibung. Die Grünen waren in dieser Hinsicht immer sehr konsequent. Es begann mit Rachel Carson, die einen "stummen Frühling" androhte, weil DDT angeblich die Vögel vernichte. Paul Ehrlich prophezeite 1968, dass in den 1970er Jahren Millionen Menschen verhungern würden. Der Club von Rome sagte 1972 für das Jahr 2000 den Zusammenbruch der Wirtschaft voraus, weil wichtige Ressourcen, einschließlich des Erdöls, bis dann völlig erschöpft seien würden. Das angebliche Waldsterben sollte in Deutschland zu einem Verschwinden der Wälder führen. Das sogenannte Ozonloch war in Wirklichkeit eine temporäre Verdünnung der Ozonschicht, in deren Folge soviel zusätzliche UV-Strahlung die betroffenen Gebiete erreichte, als einem Umzug von Hamburg nach Hannover entspricht. Der Atomunfall von Tschernobyl soll 93.000 menschliche Todesfälle verursacht haben, tatsächlich waren es nach Aussage der UNO 65. Es bleiben angeblich nur noch wenige Jahre Zeit, um das Klima davon abzuhalten, in eine Hitzehölle umzuschlagen, aus der es kein Entrinnen mehr gibt. Die Liste der Übertreibungen ließe sich noch lange fortsetzen. Es handelt sich hierbei nicht um einmalige Fehlleistungen, sondern um eine bewußte und systematische Strategie zur Erreichung politischer Ziele.

  • Rücksichtslosigkeit gegenüber Opfern. Lenin sagte bereits: "Man kann kein Omelett backen ohne Eier zu zerschlagen". In dieser Tradition stehen die Grünen. Das von ihnen durchgesetzte Verbot von DDT verursachte den Tod von Millionen Menschen, die an Malaria sterben mussten, obwohl bei Einsatz des Insektizids diese Krankheit vermeidbar gewesen wäre. Der Kampf der Grünen gegen gentechnisch veränderte Pflanzen trifft die Ärmsten in den Entwicklungsländern, deren Angebot an Nahrungsmitteln verknappt und verteuert wird. Auf Druck grüner Verbände hat die Regierung von Sambia im Jahre 2002 während einer Hungersnot die Auslieferung von genetisch verändertem Mais aus den USA an die Hungernden des Landes verhindert. Das Verbot von FCKW in Kühlungsmitteln nahm den Armen dieser Welt eine billige und sichere Möglichkeit zur Lagerung von Nahrungsmitteln, was zu einem deutlichen Anstieg von Lebensmittelvergiftungen führte. Der grüne Druck zur Einsparung von Treibstoff erzwingt immer leichtere Kraftfahrzeuge, die weniger Sicherheit bieten und die Zahl der Verletzten und Toten im Straßenverkehr deutlich steigen lassen. Wer so rücksichtslos gegenüber Menschen ist, nimmt erst recht keine Rücksicht auf die Wirtschaft, wie die vielen kapital- und arbeitsplatzvernichtenden Handlungen der Grünen zeigen.


Nach einem halben Jahrhundert Erfahrung mit dem Ökologismus lässt sich sagen, dass diese Bewegung die größte Bedrohung der Freiheit ist, der sich die Menschheit seit dem Untergang des Kommunismus ausgesetzt sieht.

Donnerstag, 11. November 2010

Die abnehmende Treibhauswirkung von Kohlendioxid

Viele Annahmen der Klimapolitik stehen in Widerspruch zur Wissenschaft. Wir wollen uns hier mit einem dieser Widersprüche befassen, der allein für sich schon ausreicht, um dem staatlichen "Klimaschutz" jede wissenschaftliche Rechtfertigung zu nehmen.

Die Erde ist von einer Gashülle, Atmosphäre genannt, umgeben. Sie besteht aus einem Gemisch unterschiedlicher Gase, von denen einige, wie Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan, Stickoxide und Ozon die Eigenschaft haben, Strahlungsenergie aufzunehmen und als Wärmeenergie abzugeben. Man bezeichnet letztere als Treibhausgase. Unter ihnen ist Wasserdampf der bei weitem größte Energiespeicher der Atmosphäre.

Die Treibhausgase bestimmen die Energiebilanz der Atmosphäre. Ohne sie würde die durchschnittliche Temperatur der Erdoberfläche -18 °C betragen, tatsächlich erfreuen wir uns aber, dank des Treibhauseffektes, einer Durchschnittstemperatur von +15 °C. Diese Erwärmung ist möglich, weil die Treibhausgase den Strahlungshaushalt der Erde beeinflussen, der durch die Energie der Sonne angetrieben wird. Von der kurzwelligen Sonnenstrahlung werden circa 30% durch Reflexion an Wolken, in der Atmosphäre und an der Erdoberfläche in den Weltraum zurückgestrahlt. Die verbleibenden 70% der Strahlungsenergie erwärmen sowohl die Atmosphäre als auch die Erdoberfläche, die im erwärmten Zustand langwellige Wärmestrahlung abgibt, die zu einem Teil in der Atmosphäre von den Treibhausgasen absorbiert wird, während die restliche langwellige Strahlung in den Weltraum abfließt.

Veränderungen in den Mengen der atmosphärischen Treibhausgase führen zu Änderungen im Strahlungshaushalt der Erde und damit zu Veränderungen des Klimas. Wasserdampf ist das wirkungsvollste Treibhausgas in der Atmosphäre, weil es in einem breiten Wellenlängenbereich von 1 bis 50 Mikrometer die langwellige Strahlung aufnehmen kann. Die anderen Treibhausgase, so auch das von der Klimapolitik bekämpfte Kohlendioxid, sind im Vergleich dazu von viel geringerer Bedeutung, da der Wasserdampf bereits einen großen Teil der vorhandenen Strahlungsenergie absorbiert.

In der grünen Propaganda wird unterstellt, dass zusätzliches Kohlendioxid in der Atmosphäre zu proportional steigenden Temperaturen führt, weil der Treibhauseffekt sich in einer direkt-linearen Beziehung zwischen Treibhausgas und Temperatur ausdrücke. Aber Treibhausgase verhalten sich nicht so. Das Hinzufügen einer gegebenen Menge an Treibhausgas bewirkt eine von Mal zu Mal immer kleiner werdende Temperaturerhöhung, die hierbei je Hinzufügung einer abnehmenden logarithmischen Funktion folgt. Die folgende Grafik verdeutlicht diesen Zusammenhang anhand des Atmosphärenmodells MODTRAN (Quelle: Willis Eschenbach auf Climate Audit):



Die nächste Grafik, die wir dem informativen Artikel The Logarithmic Effect of Carbon Dioxide von David Archibald entnommen haben, zeigt die Treibhauswirkung von jeweils 20 ppm zusätzlichem Kohlendioxid:



Man sieht, dass die ersten 20 ppm Kohlendioxid die größte Treibhauswirkung hatten und wie sehr diese zurückgeht, je mehr Treibhausgas hinzukommt. Eine Erhöhung der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration über die vorindustriellen 280 ppm hinaus hat kaum messbare Auswirkungen auf die Temperatur: ab 280 ppm bedeutet jede Vermehrung um 20 ppm einen Temperaturanstieg von etwa 0,03 °C.

Auf diesem logarithmischen Treibhauseffekt kann man keine Schreckensszenarien aufbauen. Um doch noch zu den von den Klimapolitikern gewünschtem Drohpotential zu kommen, geht das IPCC in seinen Klimamodellen davon aus, dass die von den zusätzlichen Treibhausgasen bewirkte Erwärmung eine positive Rückkopplung hervorruft, die sich wie folgt beschreiben lässt: mit zunehmender Temperatur des Oberflächenwassers der Ozeane steigt aufgrund der erhöhten Verdunstung die Wasserdampfmenge in der Atmosphäre. Dadurch erhöht sich die Menge dieses Treibhausgases und das führe zu einem zusätzlichen Temperaturanstieg, der mindestens zehnmal höher sei als der oben dargestellte logarithmische Treibhauseffekt. Da in der vorindustriellen Zeit eine derartige Rückkopplung nicht nachweisbar ist, behauptet das IPCC, dass dieses Phänomen erst ab einer atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration von 280 ppm auftrete. Mit anderen Worten: erst das böse anthropogene Kohlendioxid bewirkt plötzlich eine temperaturtreibende Verdampfung der Weltmeere.

Nun ist unbestritten, dass bei steigenden Temperaturen der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre zunimmt, aber viele Beobachtungen beweisen, dass dieser zusätzliche Wasserdampf eher zu einer verstärkten Wolkenbildung beiträgt und dadurch eine kühlende Wirkung hat. William Happer, Professor für Physik an der Princeton University, stellt dazu fest: "With each passing year, experimental observations further undermine the claim of a large positive feedback from water. In fact, observations suggest that the feedback is close to zero and may even be negative. That is, water vapor and clouds may actually diminish the already small global warming expected from CO2, not amplify it." (William Happer, Erklärung vor dem U.S. Senate Environment and Public Works Committee, 25. Februar, 2009)

Die Erdgeschichte zeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre und der Lufttemperatur gab, siehe dazu die folgende Grafik, die wir dem Internet-Vademecum von Alfred Brandenberger verdanken:

Donnerstag, 4. November 2010

Klimapolitik und Kohlenstoffkreislauf

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wurde 1988 von interessierten Regierungen gegründet, um der von ihnen gewünschten Klimapolitik eine wissenschaftliche Rechtfertigung zu geben. Entsprechend diesem Auftrag behauptet das IPCC in seinem letzten Bericht, dem Fourth Assessment Report (AR4) von 2007, Seite 514: "The additional burden of CO2 added to the atmosphere by human activities ... leads to the current 'perturbed' global carbon cycle ... These perturbations to the natural carbon cycle are the dominant driver of climate change because of their persistent effect on the atmosphere."

Wir wollen hier der Frage nachgehen, ob die anthropogenen "Störungen" des Kohlenstoffkreislaufs wirklich eine so "dauerhafte Wirkung auf die Atmosphäre" haben, dass sie zum "Hauptverursacher des Klimawandels" werden. Die folgende Grafik zeigt die wichtigsten Komponenten des Kohlenstoffkreislaufs:



Alle Zahlen in der obigen Grafik stammen aus dem AR4 des IPCC. Sie bezeichnen Milliarden Tonnen (Gigatonnen, Gt) von Kohlenstoff (vor allem Kohlendioxid, aber auch Methan und andere Kohlenwasserstoffe). Wir sehen in den Subsystemen deren Reservoir an Kohlenstoff, die Werte neben den Pfeilen geben die Kohlenstoffflüsse an. Es ist bemerkenswert, dass die Ozeane mit 38.000 Gt circa fünfzigmal mehr an Kohlenstoff enthalten als die Atmosphäre mit 750 Gt. Jedes Jahr absorbieren die Weltmeere 92 Gt Kohlenstoff und die Biosphäre nimmt weitere 123 Gt auf. Insgesamt entziehen die beiden großen Kohlenstoffsenken der Atmosphäre 215 Gt jährlich, das sind beachtliche 29% des atmosphärischen Kohlenstoffvorrats.

Im Vergleich dazu sind die menschlichen Emissionen von 6 Gt geringfügig, denn sie betragen nur 2,8% dessen, was jährlich durch Hydro- und Biosphäre aufgenommen wird. Das IPCC schafft hier künstlich ein Problem, indem es annimmt, dass seine Kohlenstoffkreislaufzahlen bis auf die Gt genau sind. Das ist aber nicht der Fall und kann es auch gar nicht sein. Die wissenschaftlichen Kenntnisse über diesen Kreislauf sind viel zu lückenhaft, um mehr als grobe Schätzungen zu liefern. Es ist deshalb unvermeidlich, dass die von verschiedenen Forschergruppen angegebenen Kohlenstoffflussmengen sich erheblich von einander unterscheiden. So geben z. B. Ulrich Berner und Hansjörg Streif in ihrem von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe mit herausgegebenen Buch Klimafakten, Der Rückblick - Ein Schlüssel für die Zukunft, 4. Auflage, 2004, Seite 90, für die Ozeane jeweils 80 Gt Kohlenstoff an, die sie aus der Atmosphäre aufnehmen bzw. an diese abgeben.

Wir können nicht sagen wer recht hat. Das kann niemand, denn die Forschung auf diesem Gebiet steht erst ganz am Anfang. Es ist eine lächerliche Anmaßung des IPCC, die eigenen Zahlen als sakrosankt anzusehen. Die anthropogenen 6 Gt sind im Vergleich zu den anderen Kohlenstoffflüssen so klein, dass sie sich im Rahmen der normalen und unvermeidlichen Messfehler befinden. Eine Änderung der vom IPCC angegebenen Kohlenstoffaustauschwerte um wenige Hundertstel könnte ausreichen, um alle vom Menschen verursachten Kohlenstoffemissionen aus der Atmosphäre zu nehmen.

Um die menschlichen Kohlenstoffeinträge als Gefahr darzustellen, muss das IPCC unterstellen, dass diese Emissionen sehr lange in der Atmosphäre verweilen und deshalb sich dort über Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte akkumulieren können. Im AR4 des IPCC steht auf Seite 501 die Behauptung: "About 50% of a CO2 increase will be removed from the atmosphere within 30 years, and a further 30% will be removed within a few centuries. The remaining 20% may stay in the atmosphere for many thousands of years."

Diese Annahme über die Verweildauer von Kohlendioxid in der Atmosphäre widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Geologe Ian Plimer schreibt in seinem Buch Heaven and Earth: Global Warming, the Missing Science, Seite 422:


  • "Calculations of the lifetime of atmospheric CO2 based on natural C14 give lifetime values of 3 to 25 years (18 separate studies),

  • dilution of atmosphere from fossil fuel burning a lifetime of 2 to 7 years (two separate studies),

  • atomic bomb C14 lifetime value of 2 to more than 10 years (12 separate studies),

  • measurements of Rn222 [gas Radon] give CO2 atmospheric lifetime of 7.8 to 13.2 years (three separate studies),

  • CO2 solubility gives an atmospheric lifetime of 5.4 years and C12 to C13 mass balance value for the lifetime as 5.4 years."



Außerhalb des IPCC gibt es kaum Meinungsverschiedenheiten über die Verweildauer von Kohlendioxid in der Atmosphäre, die, wie sich in vielen unabhängigen Messungen gezeigt hat, im Durchschnitt 5 Jahre beträgt. Im Gegensatz dazu nimmt das IPCC 50 bis 200 Jahre an. Plimer stellt dazu fest: "There is a considerable difference in the atmospheric CO2 lifetime between the 37 independent measurements and calculations using six different methods and the IPCC computer model. This discrepancy has not been explained by the IPCC. Why is this important? If the CO2 atmospheric lifetime were 5 years, then the amount of the total atmospheric CO2 derived from fossil fuel burning would be 1.2%, not the 21% assumed by the IPCC."

Die vom IPCC angenommene Steigerung der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration von 280 ppm in der vorindustriellen Zeit auf 385 ppm heute kann viele natürliche Ursachen haben, die noch zu erforschen sind. Wir können aber sicher sein, dass der Beitrag des Menschen zu diesem Anstieg nur sehr gering ist und daher einen kaum messbaren Einfluss auf den Treibhauseffekt hat.

Die Konzentrationen des atmosphärischen Kohlendioxids haben in der Erdgeschichte in hohem Maße geschwankt, und das ganz ohne Zutun des Menschen. Die folgende Grafik (Quelle: Berner/Streif: Klimafakten, Seite 84) zeigt zwei Rekonstruktionen des Verlaufs dieser Werte während der letzten 600 Millionen Jahre:



Die Unterschiede in den beiden Kurven zeigen, dass derartige Rückrechnungen immer mit Unsicherheiten behaftet sind. Es besteht aber große Übereinstimmung darin, dass in der geologischen Vergangenheit die Menge des Kohlendioxids in der Atmosphäre zeitweise erheblich höher gewesen ist als heute. So war im Perm dieser Wert ungefähr viermal höher als heute. Dabei ist bemerkenswert, dass das Perm ein sehr kaltes Zeitalter war, in dem sich große Eisschilde von den Polen her ausbreiteten. Man findet heute die Spuren der Vereisungen des Perm von Äthiopien, über den Jemen bis in die Region von Oman.

Das beweist, dass die atmosphärische Kohlendioxidkonzentration in den letzten 600 Millionen Jahren die Lufttemperatur nicht maßgeblich gesteuert hat. Vielmehr war der Wasserdampf auch schon in der geologischen Vergangenheit der weitaus wichtigste Treibhausfaktor. Die folgende Grafik (Quelle: Berner/Streif: Klimafakten, Seite 84) zeigt die Änderungen der Treibhauswirkung von Wasserdampf und Kohlendioxid:



Man sieht, dass die Treibhauswirkung des Kohlendioxids recht konstant war, während der Wasserdampf-Effekt in drastischen Schwüngen verlief. In der Gegenwart ist das nicht anders. Berner/Streif schreiben dazu in "Klimafakten", Seite 89: "Die Zunahme an anthropogenen Emissionen hat seit ca. 1750 einen Anstieg des Kohlendioxid-Treibhauseffektes um 1,56 Watt pro m2 bewirkt; die übrigen anthropogenen Gase wie Methan, Stickoxide, FCKW summieren sich zu einem weiteren Treibhauseffekt von 1,14 Watt pro m2. Im Vergleich mit dem Gesamt-Treibhauseffekt unserer Erde machen diese anthropogenen Anteile beim Kohlendioxid 1,2% und bei den Nicht-Kohlendioxidgasen 0,9% aus. Beide Werte liegen noch deutlich im Bereich der Unsicherheiten, die bei der heutigen Bestimmung des Gesamt-Treibhauseffektes zu veranschlagen sind." Das bedeutet: der menschliche Einfluss auf das Klima ist so klein, dass er kaum messbar ist. Die Klimapolitik steht in Widerspruch zum gegenwärtigen Stand der Wissenschaft.

Dienstag, 2. November 2010

Ein Dankeschön an die Politiker

Heute ist Wahltag in den USA und Wahlen sind immer eine gute Gelegenheit, den grünen und sozialistischen Politikern aller Parteien "DANKE" zu sagen:



Dieses Dankeschön verdienen auch nahezu alle deutschen Politiker der letzten 40 Jahre.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Grüne Doppelmoral

Die Grünen gefallen sich in der Rolle alttestamentarischer Propheten, welche die schwachen Menschen mit donnernder Stimme auffordern, von ihrem sündigen Treiben abzulassen, denn sonst würde Schreckliches geschehen. Besonders geltungssüchtige Prominente treten gerne als Bußprediger auf. Einer von ihnen ist der Hollywood-Star James Cameron, der immer wieder von uns Konsumverzicht fordert, um die Welt vor einem nahen Hitzetod zu retten. Vor kurzem sagte er gegenüber der Los Angeles Times: "We are going to have to live with less."

Da der Weltuntergang nahe ist, wenn wir uns nicht an diese Ermahnungen halten, ist es berechtigt zu fragen, ob Cameron selbst so lebt, wie er es von uns fordert. Die Antwort gibt der Film


James Cameron - Hypocrite


der Filmemacher Ann McElhinney und Phelim McAleer.

Der 2:16 Minuten lange Film, der sich ganz auf seine starke Bildsprache stützt und deshalb ohne gesprochenes Wort auskommt, erwähnt in seinem Vorspann "California's Prop 23". Die Proposition 23 wird in Kalifornien bei der Wahl am kommenden Dienstag, den 2. November 2010, der Wählern zur Abstimmung vorgelegt. Der Vorschlag sieht vor, den Global Warming Solutions Act von 2006, der die Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2020 auf das Niveau von 1990 verlangt, solange auszusetzen, bis die Arbeitslosenrate in Kalifornien während vier aufeinander folgender Quartale unter 5,5% gefallen ist. Die gegenwärtige kalifornische Arbeitslosenrate beträgt 12,4%. Das ist erheblich mehr als der US-Durchschnitt und zeigt, welch verheerende Wirkung die tiefgrüne Politik der Regierung dieses einst wirtschaftlich starken Bundesstaates hat. Der hier empfohlene Film ist zwar im Kontext des Meinungskampfes um die Prop 23 entstanden, aber er ist so allgemeingültig formuliert, dass darin jeder grüne Angehörige des Establishments wieder erkannt werden kann.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Wohin gehen unsere Steuern?

Was machen die Politiker mit den Milliarden, die sie von uns eintreiben? Auf Bundesebene könnte man auf der Website des Bundesfinanzministeriums nachsehen, wo man die Zahlen der Einzelpläne in unzähligen PDF-Dateien vorfindet, die schlecht überschaubar und im Grundsatz nicht maschinell lesbar sind. Ein normaler Bürger hat nicht die Zeit, sich durch die über tausend Seiten der offiziellen Dokumentation des Bundeshaushalts zu kämpfen.

Einen leichteren Zugang zum Zahlenwerk der Staatsausgaben strebt die Entwicklergruppe Tactical Tools mit ihrem Projekt Offener Haushalt an, das die die komplexen Daten des Bundeshaushalts in einer dreistufigen Baumstruktur erschließt und sie in den offenen Datenformaten JavaScript Object Notation (JSON) und Extensible Markup Language (XML) zugänglich macht. So können die Daten in Tabellenkalkulationen oder andere Auswertungsprogramme übernommen werden, um Strukturen und Beziehungen aufzuzeigen und zu visualisieren.

Die Navigation auf der Plattform folgt der institutionellen Gliederung des Haushaltsplans. Sie besteht aus vier Ebenen, von denen drei auf Offener Haushalt dargestellt werden:


  1. Einzelpläne sind die gröbste Gliederungsebene. Sie umfassen die Ministerien und Verfassungsorgane (wie Bundesministerium der Verteidigung, Bundesverfassungsgericht).

  2. Die inhaltlich zusammenhängenden Haushaltsposten der jeweiligen Einzelpläne werden auf dieser Ebene in Kapitel zusammengefasst. Die untergeordneten Behörden und Einrichtungen eines Einzelplans sind hier ebenfalls aufgeführt.

  3. Auf der untersten Ebene findet sich die Aufteilung der Ausgaben auf die einzelnen Kostenstellen, die man alsTitel bezeichnet. Gleichartige Titel werden in Titelgruppen zusammengefasst.



Auf der Plattform hat jeder Haushaltsposten eine eigene Internetadresse (URL). Dadurch lässt er sich verlinken, als Lesezeichen speichern und so referenzieren. Die Nutzer der Plattform können jeden Haushaltsposten kommentieren und es ist geplant, in einem Wiki gemeinsam weitere Informationen zu den Posten zu sammeln.

Das hier vorgestellte Projekt ist sicher ein löblicher Schritt in die richtige Richtung, aber es wird gerade hierbei sichtbar, wie beschränkt die Informationsmöglichkeiten des Bürgers sind. Nehmen wir z. B. den Einzelplan Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt mit Ausgaben in Höhe von € 1.853.440.000 (alle Zahlen Haushaltsjahr 2010), gehen dort zu Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der mit € 1.011.760.000 insgesamt 54,59% der Einzelplans Bundeskanzleramt ausgibt und sehen uns dort die gößte Titelgruppe Zuschuss an die Rundfunkanstalt "Deutsche Welle" an, die € 259.938.000 und damit 25.69% des Haushalts des Kulturbeauftragten erhält. Mehr als diese globale Zahl erfährt man kaum, auch wenn man direkt zum Bundesfinanzministerium geht, und dessen PDF-Daten einbezieht.

Eine sinnvolle Kontrolle der Mittelverwendung ist so nicht möglich. Aber vielleicht sind die kleinen Titelgruppen aussagefähiger? Tatsächlich ist einiges von Interesse darunter zu finden, wie der Titel Reisen in Angelegenheiten der Personalvertretungen und der Gleichstellungsbeauftragten sowie in Vertretung der Interessen schwerbehinderter Menschen in Höhe von € 117.000 oder der Zuschuss an den Zentralrat sowie das Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma von 1.768.000.

Was sich hinter der Titelgruppe Förderung deutscher Künstler im Ausland in Höhe von € 3.495.000 verbirgt, kann man ahnen, wenn man die betreffende Seite des Ministeriums konsultiert, wo wir erfahren, dass die Villa Massimo in Rom € 2.440.000 erhält, unter anderem aber auch die Villa Romana in Florenz, die Villa Aurora in Los Angeles und die Villa Tarabya in Istanbul reichlich mit Steuermitteln bedacht werden. Das ist zweifellos gut angelegtes Geld, denn man erfährt auf der Website der Villa Massimo: "In der Villa Massimo stehen den zehn Stipendiaten großzügige Wohn-Ateliers in einem weit angelegten Park mit beeindruckendem altem Baumbestand zur Verfügung." Für einen so edlen Zweck ist es natürlich gerechtfertigt Schulden aufzunehmen, die zur Zeit um € 3.527 je Sekunde wachsen.

Samstag, 23. Oktober 2010

Kein Trend bei tropischen Wirbelstürmen

Die Ökologisten behaupten, dass die im letzten Jahrhundert stattgefundene globale Erwärmung zu einer Erhöhung in der Anzahl, Dauer und Intensität tropischer Wirbelstürme geführt habe. Diese Behauptung ist bereits mehrmals widerlegt worden, wobei aber meistens nur das Sturmgeschehen in einzelnen Meeresbecken betrachtet wurde.

Nun hat aber eine Gruppe von Forschern aus China, Japan und Hawaii eine Studie vorgelegt, welche die Sturmdokumentation zu allen Weltmeeren besonders gründlich auswertet. Die Finanzierung dieser Forschung erfolgte durch die NASA, die National Natural Science Foundation of China, die Ocean University of China, und das Korea Meteorological Administration Research and Development Program. Die Untersuchungsergebnisse wurden veröffentlicht in: Wang, B., Y. Yang, Q.‐H. Ding, H. Murakami, and F. Huang, 2010. Climate control of the global tropical storm days (1965–2008). Geophysical Research Letters, 37, L07704, doi:10.1029/2010GL042487.

Die folgende Grafik zeigt die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit:



Erläuterung der Abkürzungen: GL = global (bezieht sich auf rechte Ordinate), WNP = Western North Pacific, IPWP = Indo-Pacific Warm Pool (17,5°S – 10°N, 70°O – 140°O), NAT = North Atlantic, SHO = Southern Hemisphere Oceans. MEAN = arithmetisches Mittel, SD = Standardabweichung (mittlere quadratische Abweichung), MAX = Maximum, MIN = Minimum.

Den Autoren ist die Bedeutung ihrer Arbeit bewusst. Zu Beginn ihres Artikels schreiben sie: "The impact of the rising sea surface temperature (SST) on tropical cyclone (TC) activity is one of the great societal and scientific concerns. With the observed warming of the tropics of around 0.5°C over the past 4 to 5 decades, detecting the observed change in the TC activity may shed light on the impact of the global warming on TC activity."

Das Forscherteam hat für seine Arbeit den bestmöglichen Ansatz gewählt, nämlich die weltweite Erfassung der Sturmdaten, während "previous studies of the variability of TC activity have mostly dealt with total numbers in individual basins." Um möglichst genaue Ergebnisse zu erhalten beschloss man, nur mit Satellitendaten zu arbeiten: "To diminish the number of missing cyclones, we chose the period of examination starting from 1965 when satellite monitoring of weather events became available."

Die Autoren stellen fest, dass die Häufigkeit tropischer Wirbelstürme von ozeanischen Zirkulationssystemen wie der El Niño—Southern Oscillation (ENSO) und der Pacific Decadal Oscillation (PDO) abhängt: "Variability of the global total storm days is primarily driven by the ENSO and PDO." Die Entwicklung der globalen Durchschnittstemperatur hat auf die Wirbelsturmaktivität keinen messbaren Einfluss.

Da die ozeanischen Zirkulationssysteme keinem Trend folgen, ist auch in der Häufigkeit der Wirbelstürme kein Trend erkennbar: "[...western North Pacific and Southern Hemisphere ocean tropical cyclone] activities, which dominate the global TC activity, have no trend." Das gilt auch im Weltmaßstab: "Note also that the global storm days do not show any trend over the past 44 years."

Die Schlussfolgerung der Studie lautet: "Over the period of 1965–2008, the global TC [tropical cyclone] activity, as measured by storm days, shows a large amplitude fluctuation regulated by the ENSO [El Niño-Southern Oscillation] and PDO [Pacific Decadal Oscillation], but has no trend, suggesting that the rising temperature so far has not yet an impact on the global total number of storm days."

Damit ist die Behauptung der Ökologisten widerlegt, dass die globale Erwärmung zu einer Häufung schwerer Wirbelstürme führen würde. Wir können aber sicher sein, dass die Massenmedien den nächsten tropischen Orkan wieder den von Menschen freigesetzten Treibhausgasen zuschreiben werden. Es ist erstaunlich, wieviel Panikhonig die Grünen aus diesem Thema saugen.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Veränderungen im Polareis

Albert Gore prophezeit in seinem Buch und Film An Inconvenient Truth, dass bis zum Jahre 2100 der Meeresspiegel um 7 Meter steigen werde. Das IPCC ist in dieser Hinsicht etwas zurückhaltender, es prognostiziert aber in seinem 4. Assessment Report von 2007 immer noch stattliche 59 cm Anstieg in diesem Jahrhundert. Die dafür erforderlichen Wassermassen sollen überwiegend aus dem Abschmelzen des Polareises kommen. Wie glaubhaft sind diese Behauptungen?

Die Antarktik enthält ungefähr 90% des gefrorenen Wassers auf der Erde, auf Grönland entfallen 8 bis 9%, die restlichen 1 bis 2% befinden sich im Packeis der Arktik und in Berggletschern.

Die Antarktik ist die kälteste Region der Erde. Die Durchschnittstemperaturen betragen -50°C im Inneren und -5°C bis -15°C an der Küste. Auf diesem eisigen Kontinent liegt auch im Sommer die Temperatur im Durchschnitt unter dem Gefrierpunkt von Wasser. Internationale Wetterstationen zeigen für die letzten 50 Jahre insgesamt keine Temperaturerhöhung für die großen Landmassen der Ost- und Westantarktis, siehe dazu die Antarctic near-surface temperature trends 1951-2009 des British Antarctic Survey. Nur auf der vergleichsweise kleinen antarktischen Halbinsel wurde ein geringfügiger Temperaturanstieg gemessen.

Messungen durch Satelliten ergeben, dass das Meereis im antarktischen Ozean zunimmt, wie die folgende Grafik zeigt, die wir der University of Illinois verdanken:



Die Grafik zeigt die Abweichung (Anomalie) der Ausdehnung des antarktischen Meereises vom Durchschnittswert des Zeitraums 1979-2000. Man sieht, dass die Eismenge während der letzten 30 Jahre stetig zugenommen hat, mit einem Höhepunkt im Jahre 2008.

Sogar das IPCC gibt zu, dass in der Antarktis ein "lack of rise in near-surface atmospheric temperatures averaged across the continent" feststellbar ist. Quelle: Climate Change 2007: Synthesis Report, Intergovernmental Panel on Climate Change, p. 33. Siehe auch Climate Change 2007: Synthesis Report.

Wir fassen zusammen: aus der Antarktis, der größten Eiskammer der Welt, kann der gefürchtete Meeresspiegelanstieg nicht kommen, denn dort sind die Landtemperaturen seit dem Beginn der genauen Aufzeichnungen vor einem halben Jahrhundert im Durchschnitt stabil und das Eis im antarktischen Ozean nimmt zu.

Betrachten wir nun die Arktis. Die folgende Grafik, die wir ebenfalls der University of Illinois zu verdanken haben, zeigt die Entwicklung der Eismengen im arktischen Ozean:



Die Grafik gibt das Ausmaß des Packeises wieder, gemessen durch Satelliten seit 1978. Die Kurve zeigt die Abweichungen vom Durchschnittswert der Jahre 1978-2000. Man sieht einen Rückgang der Eisfläche in den letzten 20 Jahren von ungefähr 1 bis 1,5 Millionen Quadratkilometer, was circa 12% bis 18% der jährlichen Durchschnittsfläche entspricht. Im Herbst 2007 wurde der niedrigste Wert der vergangenen 30 Jahre erreicht.

Bevor wir auf die Gründe dieses Rückgangs eingehen, müssen wir uns klarmachen, dass das Schmelzen von Meereis keinerlei Auswirkungen auf die Höhe des Meeresspiegels hat. Selbst wenn das gesamte arktische Meereis verschwände, wie es bereits im Mittelalter und zu Beginn unserer Zeitrechnung der Fall war, würde deshalb das Meer um keinen Millimeter steigen. Der Albedo-Effekt (Rückstrahlvermögen von nicht selbst leuchtenden Oberflächen) eines eisfreien Nordmeeres wäre geringer als heute, aber wegen des niedrigen Einstrahlwinkels der Sonne in den hohen Breiten ist keine große Wärmeabgabe an das Meer möglich.

Für die Ökologisten ist klar, wer für den angeblich gefährlichen Rückgang des Packeises verantwortlich ist: die von Menschen freigesetzten Treibhausgase sind die Schuldigen. Eine langfristige Betrachtung weist allerdings auf eine natürliche Ursache hin. Torgny Vinje vom Norwegischen Polar Institut in Oslo hat das Meereis im Bereich nördlich von Island, östlich von Grönland und westlich von Norwegen einschließlich der Barents und der westlichen Kara See für den Zeitraum von 1864 bis 1998 anhand von Schiffstagebüchern und meteorologischen Beobachtungen dokumentiert. Während dieser 135 Jahre ist ein kontinuierlicher Rückgang des Meereises zu beobachten. "The extent of the ice in the Nordic Seas ... has decreased by ~33% over the past 135 years... The time series indicates that we are in a state of continued recovery from the cooling effects of the Little Ice Age." (Torgny Vinje: "Anomalies and Trends of Sea-Ice Extent and Atmospheric Circulation in the Nordic Seas during the Period 1864-1998", American Meteorological Society, vol. 14, pp. 255-267, February, 2001.)

Da nennenswerte Mengen von Treibhausgasen menschlichen Ursprungs erst nach dem 2. Weltkrieg in die Atmosphäre gelangten, kann der langfristige und stete Rückgang des nördlichen Packeises, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts feststellbar ist, nicht vom Menschen verursacht worden sein. Vielmehr ist anzunehmen, dass dieser Rückgang nur Ausdruck einer allgemeinen globalen Erwärmung ist, welche aus natürlichen Gründen der Kleinen Eiszeit folgte, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert dauerte.



Die obige Grafik stammt von Joseph D'Aleo, der in seinem Artikel Greenland Again auf die dritte Biosphäre zu sprechen kommt, die uns hier interessiert. Das Bild zeigt den Temperaturverlauf in Godthab, der Hauptstadt Grönlands. Man sieht eine Temperaturzunahme von den 1880er Jahren bis zu den 1940er Jahren, wohlgemerkt in einem Zeitraum mit geringen anthropogenen Treibhausgasemissionen. Von den 1940er Jahren bis zu den späten 1990er Jahren erfolgte ein Temperaturrückgang, obwohl der Treibhausgehalt der Atmosphäre in dieser Zeit stark zunahm. Das ergibt eine negative Korrelation der beiden Merkmale über nahezu 5 Jahrzehnte. Eine gute Übereinstimmung ist jedoch feststellbar zwischen Temperaturverlauf und der Atlantic multidecadal oscillation (AMO). Temperaturab- und -aufschwünge folgen in Prinzip der AMO. So ist der Temperaturanstieg ab den 1990er Jahren darauf zurückzuführen, dass die AMO seitdem in ihre warme Phase gewechselt ist.

Joseph D'Aleo stellt fest: "Many recent studies have addressed Greenland ice mass balance. They yield a broad picture of slight inland thickening and strong near-coastal thinning, primarily in the south along fast-moving outlet glaciers. However, interannual variability is very large, driven mainly by variability in summer melting and sudden glacier accelerations. Consequently, the short time interval covered by instrumental data is of concern in separating fluctuations from trends." Ein massiver Gletscherabbau ist nirgendwo auf Grönland beobachtet worden. Insgesamt dürfte die Eisbilanz auf der Insel ziemlich ausgeglichen sein.

Wichtig ist festzuhalten, dass es in den 1930er und 1940er Jahren auf Grönland wärmer war als heute. Viele der dortigen Gletscher waren damals kleiner als heute. Danach kam es in einer kälteren Periode zu einer Gletscherausdehnung, sodass die Gletscher auf Grönland heute immer noch deutlich größer sind als vor einem dreiviertel Jahrhundert. Das spricht nicht gerade für eine gefährliche globale Erwärmung, die den ganzen Planeten bedroht.

Eine ausführliche Widerlegung der grünen Angstkampagne zu Grönland findet man bei Scarewatch.