Dienstag, 5. Oktober 2010

Umwelthysterie am Beispiel von Deepwater Horizon

In Ergänzung unseres Artikels Das Erdölleck im Golf von Mexiko wollen wir auf einen Sachverhalt hinweisen, der in der Berichterstattung über den Unfall auf der Explorationsplattform völlig ignoriert wurde.

Am 20. Februar 2009 informierte die NASA über ein neues Verfahren, das es ermöglicht, auf ihren Satellitenaufnahmen im Meer treibendes Erdöl zu entdecken, siehe dazu den Bericht in ScienceDaily: Oil In Ocean Shows Up On NASA Images: Half Of The Oil In The Ocean Bubbles Up Naturally From Seafloor. Das folgende Bild wurde von der NASA zur Verfügung gestellt, um die Anwendung der neuen Auswertungsmethode zu demonstrieren [NASA/Goddard Space Flight Center (2009, February 20). Oil In Ocean Shows Up On NASA Images: Half Of The Oil In The Ocean Bubbles Up Naturally From Seafloor. ScienceDaily. Retrieved October 5, 2010, from http://www.sciencedaily.com­ /releases/2009/02/090219101658.htm]:



Es zeigt den nordwestlichen Teil des Golfs von Mexiko. Am oberen Bildrand ist die südliche Küste von Louisiana zu erkennen, rechts oben sieht man das Mississippi Delta und New Orleans. Das ist die Region, in der am 20. April 2010 die Explosion auf der Deepwater Horizon erfolgte, die zwei Tage später zum Untergang der Plattform und dem Austritt von Erdöl aus dem beschädigten Bohrloch führte. Die dunklen Streifen auf dem Foto sind riesige Erdölteppiche, die aus natürlichen Lecks auf dem Meeresboden stammen.

Diese NASA-Aufnahmen wurden alle vor dem Unfall auf der Deepwater Horizon gemacht. Sie zeigen die gigantischen Mengen Erdöl aus natürlichen Quellen, die ständig ins Meer abgegeben werden, ohne dass dadurch das Ökosystem nennenswert geschädigt wird. Unseres Wissens hat kein Journalist in den Massenmedien darauf hingewiesen. Wissen die Edelfedern nicht, worüber sie schreiben oder verschweigen sie bewusst etwas? Welche politischen Absichten verfolgen die Meinungsmacher, wenn sie diesen Vorfall als die schwerste Umweltkatastrophe dieser Art in der Geschichte bezeichnen?

Präsident Obama hat die Panikmache der Medienleute genutzt, um ein Verbot der Erdölförderung im Golf von Mexiko zu verhängen. Hier ist das Ziel der Medienkampagne zu finden. Man führt einen Krieg gegen die fossilen Energieträger, deren Verfügbarkeit die unentbehrliche Voraussetzung jeder Industriegesellschaft ist. Man tut alles, um die wirtschaftlich nutzbaren Kohlenwasserstoffe künstlich zu verknappen und zu verteuern.

So tritt z. B. seit vielen Jahren vor Santa Barbara, Kalifornien, Erdöl und Erdgas aus dem Meeresboden aus. Man hat berechnet, dass dort jährlich 70.000 Fass Öl (1 Fass/Barrel = 159 Liter) und 3 Milliarden Kubikfuß Gas (1 Fuß = 30,48 cm) auf natürlichem Wege ins Meer gelangen. Das lässt große Lagerstätten vermuten, die aber nicht erschlossen werden dürfen, weil die Politiker vor der gesamten US-Pazifikküste ein Explorations- und Förderverbot erlassen haben.

Dieses Verbot und viele andere gleichartige Zwangsmaßnahmen beruhen auf einer grundsätzlichen Feindschaft der Ökologisten gegenüber der wissenschaftlich-technischen Zivilisation, wie die folgenden Zitate zeigen:

"If you ask me, it'd be little short of disastrous for us to discover a source of clean, cheap, abundant energy because of what we would do with it." Amory Lovins, Mother Earth News, Nov.-Dec., 1977.

"Giving society cheap, abundant energy would be the equivalent of giving an idiot child a machine gun." Paul Ehrlich, Ecoscience: Population, Resources, Environment, by Paul Ehrlich et al., 1970, Seite 323.

"The prospect of cheap fusion energy is the worst thing that could happen to the planet." Jeremy Rifkin, Greenhouse Crisis Foundation, zitiert nach: Paul Ciotti: "Fear of Fusion: What if it Works?", Los Angeles Times, 19. April 1989.

2 Kommentare:

groo hat gesagt…

werter Libero,

hier zeigst Du, dass Du es mit zahlen nicht so recht zu haben scheinst:

...Man hat berechnet, dass dort jährlich 70.000 Fass Öl ...

das sind ca 11000m3/Jahr.
OK?

Die official estimates per Aug 2010 (
sind 'up to' 9857m3/day =ca 70000 Fass
( http://en.wikipedia.org/wiki/Deepwater_Horizon_oil_spill#Volume_and_extent_of_oil_spill )

OK?
Das sind nach Adam Riese 350mal soviel, wie vor Kalifornien herausbubblet.

------------------
So.
Jetzt mal zu
"Oil In Ocean Shows Up On NASA Images: Half Of The Oil In The Ocean Bubbles Up Naturally From Seafloor. "

Das datiert zu Feb2009.
Also ca 1Jahr vor deep-water.

Jetzt fragt sich natürlich, was 'Half Of' bedeutet?
Logischerweise kann sich das nicht auf 'deepwater Horizon' beziehen.

Auf was dann?

Guckst Du da:
"USF Scientist: Oil Spill Now Three Times Size of Lake Okeechobee"
May 6, 2010 By Vickie Chachere
http://www.physorg.com/news192387552.html

So.
Was hat denn das zu bedeuten?

Das sagt Herr Hu:
...
Incredibly, he said, on any given day the amount of oil naturally leaking in the gulf is about the same amount as from the BP spill.

But two major things differ: the naturally-occurring spills are small and miles apart, so the density of the oil is much less and, because oil has been seeping from the gulf floor for millions of years the marine environment has adapted to it.

Sunlight, bacteria and oxidation all help break up the natural oil spills, he said. Even coral reefs in that part of the gulf have learned to adapt. That won’t be the case with the spill from the Deepwater Horizon rig.

“It’s a huge event in one place, it’s not spread out,” he said. “This is much thicker than any natural slick.”
...

Abgesehen davon, dass ich es für verwegen halte, aus seinen Daten Volumen abzuleiten, und man berücksichtigt, dass er nur Spektralbilder vom Golf hat, relativiert er das, weil er da kein Fachmann ist.

Ein anderer Faktor sind die 'dispersants'.
...
By July 12, BP had reported applying 1,070,000 US gallons (4.1E+6 l) of Corexit on the surface and 721,000 US gallons (2,730,000 l) underwater (subsea).[182] The same document listed available stocks of Corexit which decreased by over 965,000 US gallons (3,650,000 l) without reported application, suggesting either stock diversion or unreported application. Under reported subsea application of 1,690,000 US gallons (6,400,000 l) would account for this discrepancy. Given the suggested dispersant to oil ratio between 1:10 and 1:50, the possible use of 1,690,000 US gallons (6,400,000 l) in subsea application could be expected to suspend between 400,000 to 2M barrels of oil below the surface of the Gulf.
...

groo hat gesagt…

Teil 2

Was ihre Auswirkungen betrifft, gehen die Debatten weit auseinander.
Ist das insignifikant, oder dauerts Jahrzehnte?

Ich weiss es nicht.
Du auch nicht.
Allerdings gibt es schon Indizien, was Kleinreden/Grossreden betrifft.

Was uns unterscheidet, ist offenbar die Anwendung des precautionary principle, das Du ohne weiteres wg 'Freiheit' über Bord zu werfen gewillt bist, und zwar -sage ich mal- aus 'ideologischen', hedonistischen Gründen.

'Nature is a bitch', an the human manly-mind has to force 'her'.
Das ist die These spätestens seit Hobbes und den archaeo-britischen 'Realisten'.

Als Libertärer solltest du Dich dort ja zuhause fühlen.
Welche Armeeen führst Du an?
Jetzt sag' mir nicht, Du hast 'liberal arts' oder WiWi studiert.
Nie was mit der Hand angefasst.
Nie zärtlich-verstehend oder den eigenen Verstand infrage-stellend, wie es jeder kennt, der tatsächlich mit 'Materie' in Kontakt gekommen ist.
Nicht nur vermittels Papier.

Wir sollten uns wirklich über die Fundamente unserer Haltungen klar werden.

Dann ergibt sich sowas wie 'ist schon nicht so schlimm, wir reparieren das', fast automatisch.

Ironischerweise sind das grade Leute, die von Tuten und Blasen (i.e. technologischer Schwierigkeiten und ihrer Risiken) keine Ahnung haben, die solche Spruchblasen absondern.

Das sind typischerweise Juristen, Politiker, 'Unternehmer', Finanz-Spekulanten, Wirtschafts'wissenschaftler' und ihr Fussvolk.
Kaum Leute, die ich ernst nehmen kann.

Denk mal drüber nach!