Mittwoch, 27. Oktober 2010

Grüne Doppelmoral

Die Grünen gefallen sich in der Rolle alttestamentarischer Propheten, welche die schwachen Menschen mit donnernder Stimme auffordern, von ihrem sündigen Treiben abzulassen, denn sonst würde Schreckliches geschehen. Besonders geltungssüchtige Prominente treten gerne als Bußprediger auf. Einer von ihnen ist der Hollywood-Star James Cameron, der immer wieder von uns Konsumverzicht fordert, um die Welt vor einem nahen Hitzetod zu retten. Vor kurzem sagte er gegenüber der Los Angeles Times: "We are going to have to live with less."

Da der Weltuntergang nahe ist, wenn wir uns nicht an diese Ermahnungen halten, ist es berechtigt zu fragen, ob Cameron selbst so lebt, wie er es von uns fordert. Die Antwort gibt der Film


James Cameron - Hypocrite


der Filmemacher Ann McElhinney und Phelim McAleer.

Der 2:16 Minuten lange Film, der sich ganz auf seine starke Bildsprache stützt und deshalb ohne gesprochenes Wort auskommt, erwähnt in seinem Vorspann "California's Prop 23". Die Proposition 23 wird in Kalifornien bei der Wahl am kommenden Dienstag, den 2. November 2010, der Wählern zur Abstimmung vorgelegt. Der Vorschlag sieht vor, den Global Warming Solutions Act von 2006, der die Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2020 auf das Niveau von 1990 verlangt, solange auszusetzen, bis die Arbeitslosenrate in Kalifornien während vier aufeinander folgender Quartale unter 5,5% gefallen ist. Die gegenwärtige kalifornische Arbeitslosenrate beträgt 12,4%. Das ist erheblich mehr als der US-Durchschnitt und zeigt, welch verheerende Wirkung die tiefgrüne Politik der Regierung dieses einst wirtschaftlich starken Bundesstaates hat. Der hier empfohlene Film ist zwar im Kontext des Meinungskampfes um die Prop 23 entstanden, aber er ist so allgemeingültig formuliert, dass darin jeder grüne Angehörige des Establishments wieder erkannt werden kann.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Wohin gehen unsere Steuern?

Was machen die Politiker mit den Milliarden, die sie von uns eintreiben? Auf Bundesebene könnte man auf der Website des Bundesfinanzministeriums nachsehen, wo man die Zahlen der Einzelpläne in unzähligen PDF-Dateien vorfindet, die schlecht überschaubar und im Grundsatz nicht maschinell lesbar sind. Ein normaler Bürger hat nicht die Zeit, sich durch die über tausend Seiten der offiziellen Dokumentation des Bundeshaushalts zu kämpfen.

Einen leichteren Zugang zum Zahlenwerk der Staatsausgaben strebt die Entwicklergruppe Tactical Tools mit ihrem Projekt Offener Haushalt an, das die die komplexen Daten des Bundeshaushalts in einer dreistufigen Baumstruktur erschließt und sie in den offenen Datenformaten JavaScript Object Notation (JSON) und Extensible Markup Language (XML) zugänglich macht. So können die Daten in Tabellenkalkulationen oder andere Auswertungsprogramme übernommen werden, um Strukturen und Beziehungen aufzuzeigen und zu visualisieren.

Die Navigation auf der Plattform folgt der institutionellen Gliederung des Haushaltsplans. Sie besteht aus vier Ebenen, von denen drei auf Offener Haushalt dargestellt werden:


  1. Einzelpläne sind die gröbste Gliederungsebene. Sie umfassen die Ministerien und Verfassungsorgane (wie Bundesministerium der Verteidigung, Bundesverfassungsgericht).

  2. Die inhaltlich zusammenhängenden Haushaltsposten der jeweiligen Einzelpläne werden auf dieser Ebene in Kapitel zusammengefasst. Die untergeordneten Behörden und Einrichtungen eines Einzelplans sind hier ebenfalls aufgeführt.

  3. Auf der untersten Ebene findet sich die Aufteilung der Ausgaben auf die einzelnen Kostenstellen, die man alsTitel bezeichnet. Gleichartige Titel werden in Titelgruppen zusammengefasst.



Auf der Plattform hat jeder Haushaltsposten eine eigene Internetadresse (URL). Dadurch lässt er sich verlinken, als Lesezeichen speichern und so referenzieren. Die Nutzer der Plattform können jeden Haushaltsposten kommentieren und es ist geplant, in einem Wiki gemeinsam weitere Informationen zu den Posten zu sammeln.

Das hier vorgestellte Projekt ist sicher ein löblicher Schritt in die richtige Richtung, aber es wird gerade hierbei sichtbar, wie beschränkt die Informationsmöglichkeiten des Bürgers sind. Nehmen wir z. B. den Einzelplan Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt mit Ausgaben in Höhe von € 1.853.440.000 (alle Zahlen Haushaltsjahr 2010), gehen dort zu Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der mit € 1.011.760.000 insgesamt 54,59% der Einzelplans Bundeskanzleramt ausgibt und sehen uns dort die gößte Titelgruppe Zuschuss an die Rundfunkanstalt "Deutsche Welle" an, die € 259.938.000 und damit 25.69% des Haushalts des Kulturbeauftragten erhält. Mehr als diese globale Zahl erfährt man kaum, auch wenn man direkt zum Bundesfinanzministerium geht, und dessen PDF-Daten einbezieht.

Eine sinnvolle Kontrolle der Mittelverwendung ist so nicht möglich. Aber vielleicht sind die kleinen Titelgruppen aussagefähiger? Tatsächlich ist einiges von Interesse darunter zu finden, wie der Titel Reisen in Angelegenheiten der Personalvertretungen und der Gleichstellungsbeauftragten sowie in Vertretung der Interessen schwerbehinderter Menschen in Höhe von € 117.000 oder der Zuschuss an den Zentralrat sowie das Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma von 1.768.000.

Was sich hinter der Titelgruppe Förderung deutscher Künstler im Ausland in Höhe von € 3.495.000 verbirgt, kann man ahnen, wenn man die betreffende Seite des Ministeriums konsultiert, wo wir erfahren, dass die Villa Massimo in Rom € 2.440.000 erhält, unter anderem aber auch die Villa Romana in Florenz, die Villa Aurora in Los Angeles und die Villa Tarabya in Istanbul reichlich mit Steuermitteln bedacht werden. Das ist zweifellos gut angelegtes Geld, denn man erfährt auf der Website der Villa Massimo: "In der Villa Massimo stehen den zehn Stipendiaten großzügige Wohn-Ateliers in einem weit angelegten Park mit beeindruckendem altem Baumbestand zur Verfügung." Für einen so edlen Zweck ist es natürlich gerechtfertigt Schulden aufzunehmen, die zur Zeit um € 3.527 je Sekunde wachsen.

Samstag, 23. Oktober 2010

Kein Trend bei tropischen Wirbelstürmen

Die Ökologisten behaupten, dass die im letzten Jahrhundert stattgefundene globale Erwärmung zu einer Erhöhung in der Anzahl, Dauer und Intensität tropischer Wirbelstürme geführt habe. Diese Behauptung ist bereits mehrmals widerlegt worden, wobei aber meistens nur das Sturmgeschehen in einzelnen Meeresbecken betrachtet wurde.

Nun hat aber eine Gruppe von Forschern aus China, Japan und Hawaii eine Studie vorgelegt, welche die Sturmdokumentation zu allen Weltmeeren besonders gründlich auswertet. Die Finanzierung dieser Forschung erfolgte durch die NASA, die National Natural Science Foundation of China, die Ocean University of China, und das Korea Meteorological Administration Research and Development Program. Die Untersuchungsergebnisse wurden veröffentlicht in: Wang, B., Y. Yang, Q.‐H. Ding, H. Murakami, and F. Huang, 2010. Climate control of the global tropical storm days (1965–2008). Geophysical Research Letters, 37, L07704, doi:10.1029/2010GL042487.

Die folgende Grafik zeigt die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit:



Erläuterung der Abkürzungen: GL = global (bezieht sich auf rechte Ordinate), WNP = Western North Pacific, IPWP = Indo-Pacific Warm Pool (17,5°S – 10°N, 70°O – 140°O), NAT = North Atlantic, SHO = Southern Hemisphere Oceans. MEAN = arithmetisches Mittel, SD = Standardabweichung (mittlere quadratische Abweichung), MAX = Maximum, MIN = Minimum.

Den Autoren ist die Bedeutung ihrer Arbeit bewusst. Zu Beginn ihres Artikels schreiben sie: "The impact of the rising sea surface temperature (SST) on tropical cyclone (TC) activity is one of the great societal and scientific concerns. With the observed warming of the tropics of around 0.5°C over the past 4 to 5 decades, detecting the observed change in the TC activity may shed light on the impact of the global warming on TC activity."

Das Forscherteam hat für seine Arbeit den bestmöglichen Ansatz gewählt, nämlich die weltweite Erfassung der Sturmdaten, während "previous studies of the variability of TC activity have mostly dealt with total numbers in individual basins." Um möglichst genaue Ergebnisse zu erhalten beschloss man, nur mit Satellitendaten zu arbeiten: "To diminish the number of missing cyclones, we chose the period of examination starting from 1965 when satellite monitoring of weather events became available."

Die Autoren stellen fest, dass die Häufigkeit tropischer Wirbelstürme von ozeanischen Zirkulationssystemen wie der El Niño—Southern Oscillation (ENSO) und der Pacific Decadal Oscillation (PDO) abhängt: "Variability of the global total storm days is primarily driven by the ENSO and PDO." Die Entwicklung der globalen Durchschnittstemperatur hat auf die Wirbelsturmaktivität keinen messbaren Einfluss.

Da die ozeanischen Zirkulationssysteme keinem Trend folgen, ist auch in der Häufigkeit der Wirbelstürme kein Trend erkennbar: "[...western North Pacific and Southern Hemisphere ocean tropical cyclone] activities, which dominate the global TC activity, have no trend." Das gilt auch im Weltmaßstab: "Note also that the global storm days do not show any trend over the past 44 years."

Die Schlussfolgerung der Studie lautet: "Over the period of 1965–2008, the global TC [tropical cyclone] activity, as measured by storm days, shows a large amplitude fluctuation regulated by the ENSO [El Niño-Southern Oscillation] and PDO [Pacific Decadal Oscillation], but has no trend, suggesting that the rising temperature so far has not yet an impact on the global total number of storm days."

Damit ist die Behauptung der Ökologisten widerlegt, dass die globale Erwärmung zu einer Häufung schwerer Wirbelstürme führen würde. Wir können aber sicher sein, dass die Massenmedien den nächsten tropischen Orkan wieder den von Menschen freigesetzten Treibhausgasen zuschreiben werden. Es ist erstaunlich, wieviel Panikhonig die Grünen aus diesem Thema saugen.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Veränderungen im Polareis

Albert Gore prophezeit in seinem Buch und Film An Inconvenient Truth, dass bis zum Jahre 2100 der Meeresspiegel um 7 Meter steigen werde. Das IPCC ist in dieser Hinsicht etwas zurückhaltender, es prognostiziert aber in seinem 4. Assessment Report von 2007 immer noch stattliche 59 cm Anstieg in diesem Jahrhundert. Die dafür erforderlichen Wassermassen sollen überwiegend aus dem Abschmelzen des Polareises kommen. Wie glaubhaft sind diese Behauptungen?

Die Antarktik enthält ungefähr 90% des gefrorenen Wassers auf der Erde, auf Grönland entfallen 8 bis 9%, die restlichen 1 bis 2% befinden sich im Packeis der Arktik und in Berggletschern.

Die Antarktik ist die kälteste Region der Erde. Die Durchschnittstemperaturen betragen -50°C im Inneren und -5°C bis -15°C an der Küste. Auf diesem eisigen Kontinent liegt auch im Sommer die Temperatur im Durchschnitt unter dem Gefrierpunkt von Wasser. Internationale Wetterstationen zeigen für die letzten 50 Jahre insgesamt keine Temperaturerhöhung für die großen Landmassen der Ost- und Westantarktis, siehe dazu die Antarctic near-surface temperature trends 1951-2009 des British Antarctic Survey. Nur auf der vergleichsweise kleinen antarktischen Halbinsel wurde ein geringfügiger Temperaturanstieg gemessen.

Messungen durch Satelliten ergeben, dass das Meereis im antarktischen Ozean zunimmt, wie die folgende Grafik zeigt, die wir der University of Illinois verdanken:



Die Grafik zeigt die Abweichung (Anomalie) der Ausdehnung des antarktischen Meereises vom Durchschnittswert des Zeitraums 1979-2000. Man sieht, dass die Eismenge während der letzten 30 Jahre stetig zugenommen hat, mit einem Höhepunkt im Jahre 2008.

Sogar das IPCC gibt zu, dass in der Antarktis ein "lack of rise in near-surface atmospheric temperatures averaged across the continent" feststellbar ist. Quelle: Climate Change 2007: Synthesis Report, Intergovernmental Panel on Climate Change, p. 33. Siehe auch Climate Change 2007: Synthesis Report.

Wir fassen zusammen: aus der Antarktis, der größten Eiskammer der Welt, kann der gefürchtete Meeresspiegelanstieg nicht kommen, denn dort sind die Landtemperaturen seit dem Beginn der genauen Aufzeichnungen vor einem halben Jahrhundert im Durchschnitt stabil und das Eis im antarktischen Ozean nimmt zu.

Betrachten wir nun die Arktis. Die folgende Grafik, die wir ebenfalls der University of Illinois zu verdanken haben, zeigt die Entwicklung der Eismengen im arktischen Ozean:



Die Grafik gibt das Ausmaß des Packeises wieder, gemessen durch Satelliten seit 1978. Die Kurve zeigt die Abweichungen vom Durchschnittswert der Jahre 1978-2000. Man sieht einen Rückgang der Eisfläche in den letzten 20 Jahren von ungefähr 1 bis 1,5 Millionen Quadratkilometer, was circa 12% bis 18% der jährlichen Durchschnittsfläche entspricht. Im Herbst 2007 wurde der niedrigste Wert der vergangenen 30 Jahre erreicht.

Bevor wir auf die Gründe dieses Rückgangs eingehen, müssen wir uns klarmachen, dass das Schmelzen von Meereis keinerlei Auswirkungen auf die Höhe des Meeresspiegels hat. Selbst wenn das gesamte arktische Meereis verschwände, wie es bereits im Mittelalter und zu Beginn unserer Zeitrechnung der Fall war, würde deshalb das Meer um keinen Millimeter steigen. Der Albedo-Effekt (Rückstrahlvermögen von nicht selbst leuchtenden Oberflächen) eines eisfreien Nordmeeres wäre geringer als heute, aber wegen des niedrigen Einstrahlwinkels der Sonne in den hohen Breiten ist keine große Wärmeabgabe an das Meer möglich.

Für die Ökologisten ist klar, wer für den angeblich gefährlichen Rückgang des Packeises verantwortlich ist: die von Menschen freigesetzten Treibhausgase sind die Schuldigen. Eine langfristige Betrachtung weist allerdings auf eine natürliche Ursache hin. Torgny Vinje vom Norwegischen Polar Institut in Oslo hat das Meereis im Bereich nördlich von Island, östlich von Grönland und westlich von Norwegen einschließlich der Barents und der westlichen Kara See für den Zeitraum von 1864 bis 1998 anhand von Schiffstagebüchern und meteorologischen Beobachtungen dokumentiert. Während dieser 135 Jahre ist ein kontinuierlicher Rückgang des Meereises zu beobachten. "The extent of the ice in the Nordic Seas ... has decreased by ~33% over the past 135 years... The time series indicates that we are in a state of continued recovery from the cooling effects of the Little Ice Age." (Torgny Vinje: "Anomalies and Trends of Sea-Ice Extent and Atmospheric Circulation in the Nordic Seas during the Period 1864-1998", American Meteorological Society, vol. 14, pp. 255-267, February, 2001.)

Da nennenswerte Mengen von Treibhausgasen menschlichen Ursprungs erst nach dem 2. Weltkrieg in die Atmosphäre gelangten, kann der langfristige und stete Rückgang des nördlichen Packeises, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts feststellbar ist, nicht vom Menschen verursacht worden sein. Vielmehr ist anzunehmen, dass dieser Rückgang nur Ausdruck einer allgemeinen globalen Erwärmung ist, welche aus natürlichen Gründen der Kleinen Eiszeit folgte, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert dauerte.



Die obige Grafik stammt von Joseph D'Aleo, der in seinem Artikel Greenland Again auf die dritte Biosphäre zu sprechen kommt, die uns hier interessiert. Das Bild zeigt den Temperaturverlauf in Godthab, der Hauptstadt Grönlands. Man sieht eine Temperaturzunahme von den 1880er Jahren bis zu den 1940er Jahren, wohlgemerkt in einem Zeitraum mit geringen anthropogenen Treibhausgasemissionen. Von den 1940er Jahren bis zu den späten 1990er Jahren erfolgte ein Temperaturrückgang, obwohl der Treibhausgehalt der Atmosphäre in dieser Zeit stark zunahm. Das ergibt eine negative Korrelation der beiden Merkmale über nahezu 5 Jahrzehnte. Eine gute Übereinstimmung ist jedoch feststellbar zwischen Temperaturverlauf und der Atlantic multidecadal oscillation (AMO). Temperaturab- und -aufschwünge folgen in Prinzip der AMO. So ist der Temperaturanstieg ab den 1990er Jahren darauf zurückzuführen, dass die AMO seitdem in ihre warme Phase gewechselt ist.

Joseph D'Aleo stellt fest: "Many recent studies have addressed Greenland ice mass balance. They yield a broad picture of slight inland thickening and strong near-coastal thinning, primarily in the south along fast-moving outlet glaciers. However, interannual variability is very large, driven mainly by variability in summer melting and sudden glacier accelerations. Consequently, the short time interval covered by instrumental data is of concern in separating fluctuations from trends." Ein massiver Gletscherabbau ist nirgendwo auf Grönland beobachtet worden. Insgesamt dürfte die Eisbilanz auf der Insel ziemlich ausgeglichen sein.

Wichtig ist festzuhalten, dass es in den 1930er und 1940er Jahren auf Grönland wärmer war als heute. Viele der dortigen Gletscher waren damals kleiner als heute. Danach kam es in einer kälteren Periode zu einer Gletscherausdehnung, sodass die Gletscher auf Grönland heute immer noch deutlich größer sind als vor einem dreiviertel Jahrhundert. Das spricht nicht gerade für eine gefährliche globale Erwärmung, die den ganzen Planeten bedroht.

Eine ausführliche Widerlegung der grünen Angstkampagne zu Grönland findet man bei Scarewatch.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Glacier Girl

Am 15. Juli 1942 wollte eine Staffel der US-Luftwaffe, bestehend aus 6 Lockheed P-38F Lightning Jagdflugzeugen und 2 Boeing B-17 Flying Fortress Bombern, von den nordöstlichen USA über Neufundland, Grönland, Island, nach Schottland fliegen. Extrem schlechtes Wetter erzwang die Notlandung der 8 Flugzeuge auf dem Eis im Südosten von Grönland. Wie durch ein Wunder überlebten die 25 Besatzungsmitglieder die erzwungene Landung und die anschließenden 9 Tage bis zu ihrer Rettung durch ein mit Hundeschlitten ausgerüstetes Team der US-Küstenwache.

39 Jahre später gründeten zwei Unternehmer aus Atlanta die Greenland Expedition Society, um die damals auf Grönland notgelandeten Flugzeuge zu bergen. Richard Taylor, einer der beiden Gründer der Bergungsgesellschaft, berichtet: "Our thoughts were that the tails would be sticking out of the snow. We'd sweep off the wings and shovel them out a little bit, crank the planes up and fly them home. Of course, it didn't happen."

Als die Bergungstruppe die genau bekannte Landungsstelle von 1942 erreichte, konnte sie nirgendwo auch nur die Spur eines Flugzeuges entdecken. In den frühen 1980er-Jahren wurden 3 weitere Expeditionen nach Grönland unternommen, um die 8 Flugzeuge zu finden, jedoch ebenfalls ohne Erfolg. Im Jahre 1988 kehrte die Suchmannschaft an den Landungsplatz zurück, diesmal ausgestattet mit der bestmöglichen Suchtechnologie, nämlich einem Radarsystem, das Metallgegenstände unter der Eisoberfläche entdecken konnte. Nun fand man schnell was man suchte. Alle Flugzeuge der verlorenen Staffel befanden sich 2 km von der Landungsstelle entfernt, und zwar 80 Meter unter der Eisoberfläche. In 46 Jahren hatten sich 80 Meter solides Eis, und nicht etwa Schneewehen, über den Flugzeugen aufgebaut.

Es war für die Bergungsgruppe sehr schwierig, zu den Flugzeugen vorzudringen, aber im Sommer 1992, ein halbes Jahrhundert nach der Notlandung, gelang es, zumindest ein Flugzeug aus dem Gletscher zu holen. Es wurde Glacier Girl genannt, in die USA gebracht und dort restauriert. Heute kann man das Gletschermädchen auf Flugschauen bewundern:



Quelle des Fotos: Wikimedia Commons. Weitere Informationen zu Glacier Girl findet man bei der P-38 National Association, im Air & Space Magazine und im Buch The Lost Squadron.

Es bleibt für uns festzuhalten, dass es in Zeiten der globalen Erwärmung nicht so einfach ist, aus der angeblich schrumpfenden Eiskappe Grönlands ein Flugzeug zu bergen, das in 46 Jahren unter 80 Metern Eis begraben wurde. Das entspricht einem Eiszuwachs von 1,74 m pro Jahr. Grönland enthält circa 9% der weltweiten Eismenge. Wenn der Eismantel dieser riesigen Insel im Inneren schneller wächst, als er an den Rändern abbricht, dann stellt sich die Frage: wo soll das Wasser für einen dramatischen Anstieg des Meeresspiegels herkommen? Aus der Antarktis, die 90% des globalen Eisvorrats enthält, bestimmt nicht, denn dort wächst die Eisbedeckung.

Samstag, 9. Oktober 2010

Grüner Eifer, rotes Blut

Wenn Sie wissen wollen, wie human die Grünen wirklich sind, dann sehen Sie sich diesen Snuff-Film an, der nicht als Satire auf die Ökologisten produziert wurde, sondern von diesen allen Ernstes als Webebotschaft für ihre 10:10 Kampagne gedacht war.

Führende Umweltorganisationen in Großbritannien, mit Unterstützung zahlreicher großer grüngewaschener Unternehmen, haben den bekannten britischen Filmemacher Richard Curtis beauftragt, für ihr Ziel einer 10%igen CO2-Reduktion mit einem Video zu werben.

Der Film beginnt in einem Klassenzimmer, in dem eine sanfte Lehrerin den Schülern, die noch im Kindesalter sind, die edlen 10:10 Vorgaben erläutert. Sie fragt dann die Kinder, ob sie bereit wären, die sich daraus ergebenden Verpflichtungen zu erfüllen. Fast alle tun das, nur zwei Schüler sind unschlüssig. Die Lehrerin reagiert scheinbar gelassen darauf und sagt recht freundlich: "That’s absolutely fine, your own choice". Dann entläßt sie die Schüler aus dem Unterricht, aber bevor diese den Klassenraum verlassen können, greift die Lehrerin zu einem Gerät auf ihrem Schreibtisch, das einen großen roten Knopf hat und drückt diesen. Die Kinder, welche sich nicht dem grünen Kreuzzug anschließen wollten, werden durch Explosionen in tausend Stücke gerissen, ihr Blut und Gewebeteile spritzen auf die Schuluniformen der konformistischen Klassenkameraden.

Die gleiche Art der Hinrichtung von Abweichlern wiederholt sich in dem Film in unterschiedlichen Umgebungen: Büro, Fußballtraining, Sendestudio. Immer wird die entscheidende Frage, die über Leben oder Tod entscheidet, von einer Autoritätsperson sehr freundlich gestellt, wobei betont wird, das "no pressure" ausgeübt werden soll. Die Hinrichtung der Häretiker erfolgt dann immer ohne Vorwarnung und zur völligen Überraschung der Opfer.

Diese sadistischen Allmachtsphantasien muss man sehr ernst nehmen, wie Jonah Goldberg feststellt: "This isn’t a joke for the benefit of you and me. No, this is a knee-slapper for those already committed to the cause. The subtext is, 'Wouldn’t it be awesome if we could just get rid of these tiresome, inconvenient people?' That’s why they’re blown up without anyone trying to change their minds. That’s the joke: 'Enough with these idiots already.' How else to explain the fact that this thing went through the entire pre-production and filming process, was undoubtedly screened by any number of people — most likely including sponsors and PR people — and none of them said, 'Are you nuts? We can’t go public with this.' That’s the outrage here: not that they thought normal people would find it funny, but that the producers and sponsors clearly did think it was funny."

Dienstag, 5. Oktober 2010

Umwelthysterie am Beispiel von Deepwater Horizon

In Ergänzung unseres Artikels Das Erdölleck im Golf von Mexiko wollen wir auf einen Sachverhalt hinweisen, der in der Berichterstattung über den Unfall auf der Explorationsplattform völlig ignoriert wurde.

Am 20. Februar 2009 informierte die NASA über ein neues Verfahren, das es ermöglicht, auf ihren Satellitenaufnahmen im Meer treibendes Erdöl zu entdecken, siehe dazu den Bericht in ScienceDaily: Oil In Ocean Shows Up On NASA Images: Half Of The Oil In The Ocean Bubbles Up Naturally From Seafloor. Das folgende Bild wurde von der NASA zur Verfügung gestellt, um die Anwendung der neuen Auswertungsmethode zu demonstrieren [NASA/Goddard Space Flight Center (2009, February 20). Oil In Ocean Shows Up On NASA Images: Half Of The Oil In The Ocean Bubbles Up Naturally From Seafloor. ScienceDaily. Retrieved October 5, 2010, from http://www.sciencedaily.com­ /releases/2009/02/090219101658.htm]:



Es zeigt den nordwestlichen Teil des Golfs von Mexiko. Am oberen Bildrand ist die südliche Küste von Louisiana zu erkennen, rechts oben sieht man das Mississippi Delta und New Orleans. Das ist die Region, in der am 20. April 2010 die Explosion auf der Deepwater Horizon erfolgte, die zwei Tage später zum Untergang der Plattform und dem Austritt von Erdöl aus dem beschädigten Bohrloch führte. Die dunklen Streifen auf dem Foto sind riesige Erdölteppiche, die aus natürlichen Lecks auf dem Meeresboden stammen.

Diese NASA-Aufnahmen wurden alle vor dem Unfall auf der Deepwater Horizon gemacht. Sie zeigen die gigantischen Mengen Erdöl aus natürlichen Quellen, die ständig ins Meer abgegeben werden, ohne dass dadurch das Ökosystem nennenswert geschädigt wird. Unseres Wissens hat kein Journalist in den Massenmedien darauf hingewiesen. Wissen die Edelfedern nicht, worüber sie schreiben oder verschweigen sie bewusst etwas? Welche politischen Absichten verfolgen die Meinungsmacher, wenn sie diesen Vorfall als die schwerste Umweltkatastrophe dieser Art in der Geschichte bezeichnen?

Präsident Obama hat die Panikmache der Medienleute genutzt, um ein Verbot der Erdölförderung im Golf von Mexiko zu verhängen. Hier ist das Ziel der Medienkampagne zu finden. Man führt einen Krieg gegen die fossilen Energieträger, deren Verfügbarkeit die unentbehrliche Voraussetzung jeder Industriegesellschaft ist. Man tut alles, um die wirtschaftlich nutzbaren Kohlenwasserstoffe künstlich zu verknappen und zu verteuern.

So tritt z. B. seit vielen Jahren vor Santa Barbara, Kalifornien, Erdöl und Erdgas aus dem Meeresboden aus. Man hat berechnet, dass dort jährlich 70.000 Fass Öl (1 Fass/Barrel = 159 Liter) und 3 Milliarden Kubikfuß Gas (1 Fuß = 30,48 cm) auf natürlichem Wege ins Meer gelangen. Das lässt große Lagerstätten vermuten, die aber nicht erschlossen werden dürfen, weil die Politiker vor der gesamten US-Pazifikküste ein Explorations- und Förderverbot erlassen haben.

Dieses Verbot und viele andere gleichartige Zwangsmaßnahmen beruhen auf einer grundsätzlichen Feindschaft der Ökologisten gegenüber der wissenschaftlich-technischen Zivilisation, wie die folgenden Zitate zeigen:

"If you ask me, it'd be little short of disastrous for us to discover a source of clean, cheap, abundant energy because of what we would do with it." Amory Lovins, Mother Earth News, Nov.-Dec., 1977.

"Giving society cheap, abundant energy would be the equivalent of giving an idiot child a machine gun." Paul Ehrlich, Ecoscience: Population, Resources, Environment, by Paul Ehrlich et al., 1970, Seite 323.

"The prospect of cheap fusion energy is the worst thing that could happen to the planet." Jeremy Rifkin, Greenhouse Crisis Foundation, zitiert nach: Paul Ciotti: "Fear of Fusion: What if it Works?", Los Angeles Times, 19. April 1989.

Montag, 4. Oktober 2010

Geschichte des Liberalismus

Das Liberale Institut in Zürich hat verdienstvollerweise eine PDF-Version des Buches Die Partei der Freiheit: Studien zur Geschichte des deutschen Liberalismus von Ralph Raico zum Download bereit gestellt. Die gedruckte Ausgabe des Buches ist 1999 im Verlag Lucius und Lucius, Stuttgart, in der Reihe Schriften zur Wirtschaftspolitik, Bd. 7, ISBN 3-8282-0042-7, veröffentlicht worden.

Ralph Raico ist Professor für europäische Geschichte an der State University of New York. Er hat in den 1960er-Jahren unter Betreuung von Friedrich von Hayek seine Dissertation an der Universität von Chicago geschrieben. Er war Herausgeber der New Individualist Review und übersetzte Schriften von Hayek und Ludwig von Mises ins Englische.

Der Autor beschreibt sehr faktenreich die Entwicklung des deutschen Liberalismus von seinem Ursprung im 18. Jahrhundert bis zum 1. Weltkrieg. Die Studie führt schmerzhaft vor Augen, welch tiefen Niedergang der Liberalismus seit seinem Höhepunkt im 19. Jahrhundert erfahren hat. Die Lektüre des Buches empfiehlt sich allen, die diesen Prozess verstehen wollen.

Der folgende Auszug aus Seite 170 des Werkes bezieht sich auf Ludwig Bamberger (1823-1899), einen der bedeutendsten Liberalen im Reichstag:

"Bamberger, der den Vorzügen der Demokratie viel skeptischer gegenüberstand als [Eugen] Richter, war der Auffassung, daß es bei allgemeinem Wahlrecht ständige Agitation unter den Armen und den arbeitenden Klassen fur vermehrte Wohltaten geben werde, während 'weniger zu geben, zurückzukommen, das würde schier unmöglich sein.' (SBR, 1889, S. 1837) Mit Schärfe forderte Bamberger seine Kollegen im Reichstag auf, sich eine Wählerversammlung während des Wahlkampfes vorzustellen: Wer würde dem Druck widerstehen können, in das Bekenntnis einzustimmen 'es ist wenig, wir müssen sehen, mehr zu gewähren'? ... Für seinen Teil konnte Bamberger kein logisches Ende der Wohlfahrtsgesetzgebung erkennen, sobald sie erst einmal grundsätzlich angenommen war. Die der Wählerentscheidung unterworfene Politik würde dafür sorgen, daß sich die Wohltaten astronomisch vermehrten. Die Vorstellung, daß das Vermögen der 'Reichen' - der etwa 8.000 Individuen in Deutschland, deren Jahreseinkommen 20.000 Mark überstieg - genügen würde, all diese nationalen Programme zu finanzieren, sei absurd: 'die massenhaften Bedürfnisse des Staates [können] nur aus den Massen bestritten werden.' (Bamberger, SBR, 1881a, S. 680f.) Daher würden die Steuern für jedermann steigen müssen, und, unheilvoller noch, Schulden würden sich anhäufen, mit denen künftige Generationen klarkommen müßten. Zuletzt würde es eine Nichtanerkennung der Schulden geben - in Form der Inflation. Hinter den Sozialversicherungsentwürfen sah Bamberger 'das Papiergeld' und am Ende 'die Assignatenwirtschaft.' (SBR, 1884a, S. 56)"