Dienstag, 12. April 2011

Windenergie kein Ersatz für Kernenergie

Das von der Bundesregierung beschlossene Moratorium für den Betrieb der vor 1980 gebauten Kernkraftwerke ist der Ausstieg aus dem Ausstieg (kürzlich beschlossene Laufzeitverlängerung) aus dem Ausstieg (Laufzeitbefristung der rot-grünen Regierung). Nach dem Willen der uns regierenden ökosozialistischen Einheitspartei sollen die erneuerbaren Energien die böse Kernenergie ersetzen. Da die Windenergie den größten Anteil an den regenerativen Energiearten hat, müsste vor allem sie die entstehende Lücke füllen. Kann sie das überhaupt?



Die obige Grafik (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt im Artikel Kernenergieausstieg und seine Folgen aus der Reihe Ausgewählte Kapitel der Energiewirtschaft) zeigt die stark fluktuierende Windleistung im Abschaltmonat März 2011, die im Grundlastbereich die Kernenergie ersetzen soll, deren Stromeinspeisung als eine waagrechte Linie im Diagramm vorzustellen ist, siehe dazu die nächste Grafik (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt, Manuskripte 2008):



Der blaue senkrechte Balken in der ersten Grafik repräsentiert die Speicherkapazität aller Pumpspeicherwerke in Deutschland, die bei weitem nicht in der Lage sind, die stark schwankende Windleistung zu puffern. Die rote strichlierte Linie stellt die durchschnittliche Leistung aller Windkraftanlagen in Höhe von 4,1 GW dar. Das ist der klägliche Ertrag der 21.607 in Deutschland installierten Windturbinen mit einer Nennleistung von 27.214 GW, die folglich im Jahresdurchschnitt nur 15% ihrer maximal möglichen Leistung liefern.



Das obige Bild (Quelle: Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt im Artikel Windleistungseinspeisung in das transpower stromübertragungs gmbh - Netz vormals E.on – Netz von Mai bis Juli 2010 aus der Reihe Ausgewählte Kapitel der Energiewirtschaft) stellt in der Regelzone transpower stromübertragung der E.ON die dort über direkt angeschlossene Transformatoren und Leitungen zu Verteilungsnetzen und Endverbrauchern ausgelieferte Strommenge (vertikale Netzlast) der Windleistung gegenüber. Man sieht, dass die erratische Windenergie keinen nützlichen Beitrag zur Stromversorgung leistet. In diesem Teilnetz liegt auch "Alpha Ventus", der vielgerühmte erste deutsche Hochsee-Windpark, dessen Bau zwar Riesensummen verschlungen hat, der aber kaum etwas bringt.

Durch die KKW-Stilllegungen fehlen plötzlich 7.000 MW Leistung bzw. pro Tag ca. 150 GWh. Da die Windenergie dieses Defizit nicht decken kann, muss es durch Stromimporte, häufig aus Kernkraftwerken, und durch die höhere Auslastung inländischer Kohle- und Gaskraftwerke ausgeglichen werden. Das bringt erhebliche Mehrkosten mit sich, da der Importstrom etwa 50 €/MWh über den Kosten der Stromerzeugung in den stillgelegten deutschen Kernkraftwerken liegt. Heltmut Alt stellt dazu fest (Quelle: Kernenergieausstieg und seine Folgen): "Die sieben abgeschalteten Kernkraftwerke wären jedenfalls heute ebenso sicher wie eine Woche zuvor, bevor die Katastrophe sich in Japan anbahnte. Die Abschaltung kostet unserer Volkswirtschaft zu Lasten aller, wie und wann das auch immer bei jedem einzelnen ankommt, pro Tag und Kraftwerk 1 Million €, also für die sieben pro Tag 7 Millionen €."

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