Samstag, 30. Januar 2010

Osama bin Laden und James Hansen

Der Terroristenführer Osama bin Laden hat gestern eine Rede veröffentlicht, in der er zum Kampf gegen den Klimawandel aufruft. Er macht die USA und andere industrialisierte Länder für die globale Erwärmung verantwortlich, die zu Hunger, Wüstenbildung und Überschwemmungen führe. Osama fordert "drastische Lösungen" des Klimaproblems, und "nicht Lösungen, welche die Wirkung des Klimawandels nur teilweise mindern." In dankenswerter Offenheit erklärt er, dass der Klimawandel nur aufzuhalten sei, indem man "die Räder der amerikanischen Wirtschaft" zum Stillstand bringe.

Die Grünen aller Parteien haben in Osama einen starken Bündnispartner gewonnen. Es wächst nun zusammen, was zusammen gehört. Beide Lager verbindet eine tiefe Abneigung gegen Wissenschaft, Technik und jede höhere Form von Zivilisation. Das ist keine polemisch überspitzte Aussage, sondern leider nur allzu wahr. Hierzu ein Beweis aus der jüngsten Vergangenheit.

Dr. James Hansen, Leiter des Goddard Institute for Space Studies (GISS) der NASA, ist wahrscheinlich der prominenteste Propagandist einer anthropogenen globalen Erwärmung. Diese Führungsfigur der grünen Bewegung hat uns nun einen weiteren Einblick in seinen Charakter und seine Motive gewährt, indem er ein Buch empfahl, das an Offenheit nichts zu wünschen übrig lässt.

In dem gruseligen Buch Time’s Up, dessen kostenlose Online Version sich A Matter of Scale nennt, kommt der Autor Keith Farnish zu den "drastischen Lösungen", die auch Osama bin Laden so liebt. Farnish behauptet:
"The only way to prevent global ecological collapse and thus ensure the survival of humanity is to rid the world of Industrial Civilization."


Wie alle Tiefgrünen ist auch Farnish ein Misanthrop:
"In short, the greatest immediate risk to the population living in the conditions created by Industrial Civilization is the population itself. Civilization has created the perfect conditions for a terrible tragedy on the kind of scale never seen before in the history of humanity. That is one reason for there to be fewer people, providing you are planning on staying within civilization – I really wouldn’t recommend it, though."


Der grüne Aktivist Farnish belässt es aber nicht beim wehklagen, sondern er hat auch Lösungen:
"Unloading essentially means the removal of an existing burden: for instance, removing grazing domesticated animals, razing cities to the ground, blowing up dams and switching off the greenhouse gas emissions machine. The process of ecological unloading is an accumulation of many of the things I have already explained in this chapter, along with an (almost certainly necessary) element of sabotage."


Das System der industriellen Zivilisation selbst sei
"fatally flawed and needs to be removed from the face of the earth, before the inevitable ecological collapse brings it down in far more horrible circumstances."


Farnish verschweigt nicht, wie die von ihm bevorzugte Welt aussehen würde:
"no cities, no paved roads, no pylons, no offices or factories".


Farnish ist kein Einzelkämpfer, sondern er hat die Unterstützung eines wesentlichen Teils der grünen Bewegung, wie zum Beispiel die Amazon-Seite für sein Buch zeigt. Besonders eindrucksvoll ist allerdings die Empfehlung, die man auf der Rückseite des Buches lesen kann:
"Keith Farnish has it right: time has practically run out, and the 'system' is the problem. Governments are under the thumb of fossil fuel special interests - they will not look after our and the planet's well-being until we force them to do so, and that is going to require enormous effort. Professor James Hansen, GISS, NASA"


Was ist der Unterschied zwischen James Hansen und Osama bin Laden? Bestimmt nicht die politische Einstellung, denn für beide ist das 'System' der Feind, sondern nur ihr taktisches Geschick: Osama lebt wahrscheinlich in einer Höhle in Waziristan, während James Hansen vom US-amerikanischen Steuerzahler für seinen Kampf gegen das 'System' bezahlt wird.

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