Es gibt zwei Wege aus der Schuldenkrise der Sozialstaaten: Einnahmen, d.h. vor allem Steuern, erhöhen oder Ausgaben senken. Für die Linken, die in ihrer großen Mehrheit zur Klasse derjenigen gehören, die Steuern nicht erarbeiten, sondern von ihnen leben, gibt es nur ein Einnahmeproblem des Staates, das mit einer Verschärfung des Steuerdrucks zu lösen ist. Die Reduktion der Staatsausgaben wird von ihnen verteufelt mit der stereotypen Behauptung, das sei ein "Kaputtsparen".
Am Beispiel von Großbritannien, das die linke Variante des Budgetausgleichs praktiziert, und von Estland, das ein liberales Sanierungsprogramm verfolgt, sollen die beiden Modelle miteinander verglichen werden. Siehe dazu den Artikel von Matthew Melchiorre Not All Austerity Is Equal, aus dem die folgenden Grafiken stammen:
Das Vereinigte Königreich hat in der Schuldenkrise die Staatsausgaben stark erhöht, um "Nachfrage zu schaffen" und gleichzeitig die Steuern angehoben, um zusätzliche Schulden zu vermeiden. In Estland wurden die Staatsausgaben drastisch gesenkt und das erlaubte sogar eine Steuersenkung bei gleichzeitigem Schuldenabbau. Die Wirkungen dieser Maßnahmen sind eindeutig.
Eine Reduktion der Staatsausgaben ist kein "Kaputtsparen", sondern ein Gesundsparen der Volkswirtschaft.
De mortuis nil nisi bene
vor 54 Minuten